Wie virtuelle Realität Patienten bei Schmerzen helfen kann

Pressemitteilung /

Seit Juni in der Psychoonkologie im Einsatz: Eine Hypno-VR-Brille für Patientinnen und Patienten.

VR-Brillen sind schon lange nicht mehr nur für Gamer und Technikbegeisterte interessant. Im Team Winterberg kommt beispielsweise bei unseren Psychoonkologen eine so genannte Hypno-VR-Brille zum Einsatz. Die Idee dahinter: Angst oder Schmerzen lindern und Entspannung fördern.

Die VR-Brille ermöglicht eine Reise in eine andere Welt. Im Wald spazieren, am Strand schlendern oder quer durchs Weltall fliegen – Patientinnen und Patienten können sich ihre Umgebung aussuchen und tauchen in eine 360 Grad Welt ein. Dazu läuft entspannende Musik und eine Stimme führt durch die 20-minütige „Reise“, wie sie unser Psychoonkologe Wolfgang Merda nennt.

Die VR-Brille kommt bei Patientinnen und Patienten gut an

Die Patientin Sandra Herok durfte die Hypno-Brille ausprobieren. Sie wurde am Darm operiert und hatte während ihrer Zeit auf Station mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Als der Psychoonkologe ihr von der Brille erzählt hat, war sie skeptisch: „Ich bin ein sehr kopfgesteuerter Mensch und dachte nicht, dass es mir hilft“. Nach einem virtuellen Waldspaziergang war sie überzeugt: „Ich war baff, dass ich danach entspannter war und sogar meine Rückenschmerzen waren weg“, erzählt die Saarbrückerin.

Auswertungen zeigen Nutzen der VR-Anwendung

So wie Sandra geht es vielen anderen Patientinnen und Patienten auch. Die VR-Brille ist seit Juni fast täglich im Einsatz und kommt gut an. Um festzuhalten, welche Effekte die VR-Brille haben kann, füllen die Patientinnen und Patienten davor und danach einen Fragebogen aus. Abgefragt werden beispielsweise das Schmerz- und Angstempfinden sowie der Grad der Entspannung.

Medizinische Hypnose schon seit Jahren im Einsatz

Wolfgang Merda hat eine Ausbildung in klinischer Hypnose und weiß, dass klinische Hypnose seit vielen Jahren u. a. zur medizinischen Behandlung von Schmerzen, zur Reduzierung von Stress und Angst eingesetzt werden kann.

„Mit der VR-Brille fühlt man sich, als wäre man in einer anderen Welt, kann abschalten und sich mal auf etwas anderes konzentrieren. Das kann für viele entspannend und sogar schmerzlindern wirken“, erklärt er.

Nächstes Jahr wird die VR-Brille geupdatet, um realistischer Naturwelten anbieten zu können. Wir sind schon gespannt auf die Ergebnisse.

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Auf dem Foto sieht man eine Patientin, die eine VR-Brille trägt. Nebendran steht Psychoonkologe Wolfgang Merda und hält ein Tablet in der Hand
So sieht es aus, wenn die VR-Brille im Einsatz ist. Psychoonkologe Wolfgang Merda kann mit einem Tablet sehen, was die Patientin sieht und ggf. darüber interagieren.