Besondere Versorgung im Perinatalzentrum Level I

Manchmal brauchen Mutter und Kind vor, während oder nach der Geburt besondere medizinische Versorgung. Etwa, wenn Probleme wie ein Schwangerschaftdiabetes vorliegen. Oder ernste Risiken bekannt sind, etwa eine vor dem Muttermund liegende Plazenta oder eine Beckenendlage des Kindes. Die richtige Adresse ist dann eine als Perinatalzentrum (perinatal = "um die Geburt herum") anerkannte Klinik wie das Klinikum Saarbrücken. Als Perinatalzentrum Level 1 sind wir darauf eingerichtet, Mutter und Kind medizinisch umfassend zu betreuen. Wir verfügen rund um die Uhr über das nötige Fachpersonal. Unsere Ausstattung entspricht dem modernsten medizintechnischen Standard. Perinatalzentren werden drei verschiedenen Levels zugeordnet - Level 1 ist die höchste Versorgungsstufe.

Es ist für Kinder mit höchstem Risiko gedacht. Dazu zählen etwa Babys, die vor der 29. Woche zur Welt kommen, voraussichtlich unter 1250 Gramm wiegen oder nach der Geburt die Hilfe eines Kinderchirurgen brauchen werden. Auch bei Mehrlingsgeburten empfiehlt es sich, ein Perinatalzentrum aufzusuchen, in dem Frauen- und Kinderärzte eng zusammen arbeiten. Ebenso, wenn schwere Erkrankungen der Schwangeren vorliegen, etwa Immunerkrankungen, die das Kind gefährden.

Die Betreuung von gesunden Müttern und Kindern in unserem Perinatalzentrum ist genauso individuell wie auf jeder anderen Entbindungsstationen.

,,Wir sind Level-1-Kinder" - Ehemalige Frühgeborene stellen sich vor!

Constantin und Charlotte Matt, ehemalige Frühgeborene der 31. Schwangerschaftswoche, heute sechs Jahre alt
Charlotte und Constantin - Lebensfreude im Doppelpack

Karsten Matt, Vater der Zwillinge Charlotte und Constantin, sendete uns dieses Dankeschön: 

,,Heute gehen sie in die Schule, sind gute Schüler und die tollsten Kinder der Welt.  Wir können Euch gar nicht genug danken. Ihr macht einen wahnsinnig guten Job. Die beiden freuen sich schon drauf, im Februar die Jahrestorte zu bringen". 

Charlotte und Constantin kamen in der 31. Schwangerschaftswoche zur Welt. Die Familie Matt hat eine besondere Tradition: Das Team der Kinderintensivstation KIS 20 erhält immer am Geburtstag der Zwillinge eine Torte. 

Ehemaliges Frühgeborenes im Klinikum Saarbrücken geboren: Junge auf einem Motor-Cross-Motorrad im Wald
Timo, der Motorcross-Fahrer

Tina Pezinni, die Mutter von Timo, schickte uns folgende Botschaft: 
 

"Timo  ist am 16. September 2014 in der 30. Schwangerschaftswoche auf dem Berg zu Welt gekommen und hat 1490 Gramm auf die Waage gebracht. Es war eine turbulente und schwere Geburt mit einem Notkaiserschnitt.  Wir waren froh hier zu sein und waren beide in sehr guten Händen.

Timo ist leidenschaftlicher Motocross-Fahrer seit er 5 Jahre alt ist! Er liebt es, mit seinem Papa zu Handwerken und liebt die Natur. Er ist auch ein sehr guter Schüler und unser "ein und alles". Wir waren jedes Jahr auf dem Frühchentreff und es war so schön immer wieder alle zu sehen".

Zwillinge, im Klinikum Saarbrücken in der 26. Schwangerschaftswoche geboren, im Bällebad
Charlotte und Lennard - zwei Wirbelwinde auf Entdeckungsreise

Svenja und Florian Gebel schickten uns diese Rückmeldung:

„Unsere Zwillinge Charlotte und Lennard kamen im Juni 2019 in der Schwangerschaftswoche 26+0 zur Welt. Charlotte brachte 785 g und Lennard 905 g auf die Waage. Nach 96 Tagen im Klinikum auf der KIS 20 und C2 durften wir unserer Kinder im September 2019 mit nach Hause nehmen.

Heute sprühen die zwei Wirbelwinde nur so voller Lebensfreude und gehen jeden Tag aufs Neue auf Entdeckungsreise. Wir sind dankbar für die liebevolle und medizinisch kompetente Starthilfe ins Leben".

Porträt von Jenny Blaß - ehemalige Frühgeborene geboren 1984
Jenny - eine Erfolgsgeschichte von 1984

Von Jenny Blaß erhielten wir diese tollen Zeilen: 

„Das bin ich, heute 36 Jahre alt. 1984 kam ich im St. Michael Krankenhaus in Völklingen zur Welt, kam mit dem Heli sofort auf den Winterberg. Knapp acht Wochen war ich zu früh, die Chancen standen damals nicht so gut. Da war die Medizin lange nicht so weit wie heute, gerade auch was Frühchen angeht. Aber: Ich habe es geschafft. Ich war lange auf dem Winterberg- und  ich wurde ohne größere Schäden erwachsen. Deshalb ein großes Dankeschön an alle, die im April 1984 auf dem Winterberg alles getan haben, damit es mir gut geht". 

Bildercollage - heute 5-jähriges Mädchen mit Sonnenbrille und Ausschnitt eines Fotos bei der Geburt in der 29. Schwangerschaftswoche
Finja, eine Frühstarterin der 29. Schwangerschaftswoche

Von Tamara Both bekamen wir dieses Feedback: 

„Finja kam 2015 in der 29. Schwangerschaftswoche bei euch zur Welt. Über zwei Monate verbrachten wir auf der Kinderintensivstation KIS 20 und fühlten uns sowohl von den Ärzten als auch von dem tollen Pflegepersonal super betreut. Danke nochmal für Alles in dieser schwierigen Zeit"!

Fotocollage von Sohn und Mutter mit geschminkten Gesichtern
Strahlemann Elijah - Schritt für Schritt ins Leben

Manuela Bund schickte uns diese Nachricht:

"Mein Sohn Elijah ist in der Schwangerschaftswoche 28+3 per Notkaiserschnitt auf die Welt gekommen. Nach Anfänglichen Schwierigkeiten wird er diesen Monat drei Jahre alt. Er kann immer noch nicht krabbeln, laufen oder stehen. Aber wir machen jeden Tag einen weiteren Schritt in seinem Leben und er ist heute ein kleiner Räuber und Strahlemann. Ich danke dem Team Winterberg für die großartige Betreuung und die Hilfe in der schweren Zeit. Liebe Grüße Elijah und Mama Manuela Bund". 

Symbolbild, Hand auf einem Frühgeborenen mit Tubus
14 Wochen zu früh - Frühstarterin mit einem Geburtsgewicht von 950 Gramm

Mama Ricarda Büch sendete uns diese Nachricht: 

"Unsere Tochter kam am 17.01.2010 bei 26+0 zur Welt. Sie hatte ein Startgewicht von 950 Gramm und war 35 cm groß. Nach fast dreizehn Wochen durften wir sie endlich mit nach Hause nehmen. Wir sind dem Team der KIS 20 unfassbar dankbar, dass sie uns die Chance auf ein gemeinsames Leben mit ihr ermöglicht haben. Das Team kümmert sich nicht nur um die medizinische Versorgung der Kinder, sindern auch um die emotionale "Verfassung" der Eltern. WIr hatten von Anfang an vollstes Vertrauen und wußten, das unser Kind in den besten Händen ist. Ein sehr cooles Team". 

Wand-an-Wand-Versorgung

Unser Perinatalzentrum zeichnet sich dadurch aus, dass alle an der Geburt beteiligten Fachdisziplinen - von der Geburtshilfe über die Anästhesie (Narkosemedizin) bis zur Neonatologie (Neugeborenen-Heilkunde) - fachübergreifend zusammenarbeiten.

Unser Perinatalzentrum ist auf derselben Etage, Wand an Wand,  wie die Kinder-Intensivstation, der Kreißsaal und die Mutter-Kind-Station der Frauenklinik. Dies bedeutet, dass rund um die Uhr Kinderärzte zur Beratung von Eltern und zur Versorgung von Neugeborenen zur Verfügung stehen, und dass - falls ein Neu- oder Frühgeborenes kinderärztlich behandelt werden muss - kein belastender Transport erforderlich ist, sondern Kind und Mutter unter einem Dach und auf derselben Etage betreut werden können.

Das Perinatalzentrum ist Mitglied des German Neonatal Networks, des weltweit größten Registers für Erkrankungen von Frühgeborenen.

Kinderintensivstation

Auf der Kinderintensivstation (Station KIS 20) werden sehr unreife Frühgeborene und schwer kranke Neugeborene - z.B. mit Atemstörungen, ausgeprägten Infektionen oder operationsbedürftigen Fehlbildungen - behandelt.

Das Team der Intensivstation ist außerdem für Kreißsaal-Einsätze in anderen saarländischen Krankenhäusern, sei es bei Frühgeburten oder unerwarteten Geburtskomplikationen, zuständig. Sollen Neugeborene, z.B. nach schwerer Geburt, besonders engmaschig überwacht werden, so werden sie ebenfalls vorübergehend auf die mit allen Monitoren ausgestattete Intensivstation aufgenommen.

Frühchen-Entwicklungssprechstunde

Als Perinatalzentrum Level 1 versorgen wir Frühgeborene ab der 22+ x SSW/23.SSW. Der Weg, den die kleinen Frühchen in ihrer Zeit auf der Frühgeborenenstation zurücklegen, ist oft lang und mühsam.  Komplikationen, die trotz der heute möglichen medizinischen Versorgung auftreten können, müssen vorgebeugt und behandelt werden. Am Ende eines langen Weges steht die Entlassung nach Hause, meist zum eigentlich errechneten Geburtstermin, an. Eine umfangreiche Förderung der kleinen Frühchen wird gebahnt und das "nach-Hause-kommen" oftmals durch unsere Sozialmedizinische Nachsorge, bestehend aus Casemanagern und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin mit Fachweiterbildung Pädiatrische Intensiv- und Anästhesiepflege , erleichtert.

Es finden regelmäßige Nachuntersuchungen aller Frühgeborener < 1500 g Geburtsgewicht im Alter von sechs Monaten sowie im korrigierten Alter von 1 und 2 Jahren statt, um auch die weitere Entwicklung des Kindes begleiten und unterstützen zu können. Im Alter von 2 Jahren schließlich findet eine abschließende umfangreiche Entwicklungsdiagnostik durch unsere Ärzte und unsere Psychologin statt. Diese Abschlußuntersuchung stellt einen Teil der Qualitätssicherung in der Frühgeborenenmedizin dar. Kinder, die an der GNN Studie teilgenommen haben, werden dann zusätzlich im Alter von korrigiert 5 Jahren erneut nachuntersucht. Weitere Langzeit-Untersuchungen sind geplant.

Aber mit Abstand das schönste Wiedersehen mit unseren Frühgeborenen ist der Weltfrühgeborenentag am 17. November jeden Jahres, an dem sich alle zu früh geborenen Kinder (<1500 g Geburtsgewicht) der letzten 5 Jahre bei uns im Casino treffen. 

 

Als Babyfreundliches Perinatalzentrum anerkannt

Wir, das Perinatalzentrum – Level 1 des Klinikums Saarbrücken, sind als „Babyfreundliches Perinatalzentrum“ zertifiziert. Derzeit sind in Deutschland 100 Geburtskliniken als babyfreundlich zertifiziert, fünf Kinderkliniken haben diese internationale Auszeichnung ebenfalls erhalten. 

Der Leitgedanke ist B.E.St.®: steht für „Bindung“, „Entwicklung“ und „Stillen“. Im Zentrum sind der Schutz und die Förderung der Eltern-Kind-Bindung. Die Kriterien beruhen auf den internationalen Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF.  1992 fasste es unter der Bezeichnung „WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“ auch in Deutschland Fuß. Hier erfahren Sie mehr zur Initiative.

Was bedeutet das ganz praktisch für Sie?

  • Eine natürliche Geburt nach Ihren Vorstellungen mit dem besten „Airbag“, der zu haben ist. Das bedeutet maximale Sicherheit im Hintergrund.
  • Bestmögliche Unterstützung für das gute Kennenlernen und Zusammenwachsen mit dem Kind, in der Fachsprache Bonding genannt.
  • Bestmögliche Unterstützung nach Ihren Bedürfnissen zu allen Fragen, die Sie als neue Familie haben.
  • Individuelle Beratung und Zuwendung beim Stillen oder bei der Ernährung Ihres Babys mit Muttermilch-Ersatzprodukten.
  • Kaiserschnittbonding im OP - wir bieten Ihnen erste Eindrücke in unserem Film.
  • Frühgeborenen-Bonding
  • Spezielle Betreuung für Diabetikerinnen
  • Eine eigene Frauenmilchbank im Klinikum. Weitere Infos über Frauenmilchbanken allgemein.
  • Trageberatung und Infos vor Ort. Erfahren Sie mehr darüber, wie ein Tuch auch in der Schwangerschaft entlastend wirken kann im Film.