Ehemaliger Winterberg-Chefarzt operiert ehrenamtlich in Madagaskar

Pressemitteilung /

Zwei Wochen arbeitete Dr. Dr. Herbert Rodemer auf dem Hospitalschiff 8600 Kilometer von der Heimat entfernt.

Er macht so weiter, wie er aufgehört hat: Auch im Ruhestand ist es unserem ehemaligen Chefarzt Dr. Dr. Herbert Rodemer wichtig, ehrenamtlich zu helfen. Der ehemalige Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen hat jetzt zwei Wochen auf dem Hospitalschiff „Africa Mercy“ in Madagaskar verbracht und dort ehrenamtlich operiert.  Während seiner aktiven Zeit auf dem Winterberg hat er bereits vielen Kinder aus dem Friedensdorf Oberhausen mit Pro-bono-Operationen geholfen. „Nach meinem Eintritt in den Ruhestand hatte ich den Wunsch, diese Arbeit in irgendeiner Form weiterzuführen. Nach Rücksprache mit unserer Fachgesellschaft und Recherche im Internet bin ich auf die Organisation "Mercy Ships" aufmerksam geworden“, berichtet Dr. Dr. Rodemer.

Organisation finanziert sich aus Spenden

Die „Africa Mercy“ ist eins von zwei sogenannten Hospital-Schiffen, die von der Organistation „Mercy Ships“ betrieben werden. Das größere Schiff „Global Mercy“ liegt in Sierra Leone. Auf beiden Schiffen werden unentgeltlich chirurgische Behandlungen durchgeführt, zu denen die Bevölkerung keinen Zugang hat. Die Organisation arbeitet rein spendenfinanziert.

Der ehemalige Winterberg-Chefarzt war zwei Wochen lang im vom Saarland rund 8600 Kilometer entfernten Madagaskar im Einsatz. Die Insel liegt etwa 420 Kilometer vor der Ostküste Mosambiks im Indischen Ozean. Das Schiff verfügt über drei, nach modernem Standard ausgestattete OP-Säle und eine Station. Die Versorgung der Patienten übernehmen freiwillige Volontäre, die aus allen Teilen der Erde kommen und in verschiedenen Teams (OP, Stationen, etc.) zusammenarbeiten. Neben den Volontären, die fachlich qualifiziert sein müssen (bei Ärzten ist die Facharztausbildung Voraussetzung, bei Pflegepersonal das Examen) arbeiten auch lokale Kräfte mit, sie werden zum Beispiel als Übersetzer gebraucht oder werden ausgebildet.

Hohe Motivation, die Sprachbarrieren überwindet

„Alle sind hoch motiviert, so dass die Zusammenarbeit trotz gelegentlicher Sprachschwierigkeiten und unterschiedlicher Praxis (z. B. Steriles Abwaschen und Abdecken im OP) ohne Probleme funktioniert“, berichtet Dr. Dr. Rodemer von seinem Einsatz.

Insgesamt empfand er den Aufenthalt auf dem Schiff als „sehr bereichernd“: „Ich habe Krankheitsbilder gesehen, die man in dem Ausmaß bei uns überhaupt nicht kennt, z.B. monströse Knochentumoren des Unterkiefers, das war medizinisch spannend. Die Gemeinschaft an Bord und der Austausch mit Kollegen aus anderen Ländern war sehr interessant.“

So ist das Hospitalschiff aufgebaut

Das Krankenhaus belegt den größten Teil des ehemaligen Fährdecks – rund 1.200 Quadratmeter. Es besteht aus fünf Operationsräumen, der Intensivpflege sowie der allgemeinen Station mit insgesamt 82 Betten. Außerdem befinden sich ein Computertomograph, Röntgengeräte, ein eigenes Labor, eine Apotheke und Gerät, mit dem Ferndiagnosen in der Pathologie erstellt werden können, an Bord. Wenn nötig, werden Diagnosen über das bordeigene Satellitensystem an Ärzte in einem westlichen Land zur Beurteilung übermittelt (Quelle: Mercy Ships).

Wiederholung ist geplant

Übrigens: Gesucht wird dort nicht nur medizinisches Personal, sondern auch Techniker und Handwerker oder Küchenpersonal. Für Dr. Dr. Rodemer jedenfalls steht fest: „Ich werde im nächsten Jahr wiederkommen.“

Wir sagen: Toll, dass sich das Team Winterberg auch nach der aktiven Zeit im Klinikum weiterhin ehrenamtlich engagiert und das medizinische Wissen kranken und bedüftigen Menschen zugute kommen lässt.

Wer sich über die Organisation weiter informieren möchte: HIER geht es zu deren Webseite.

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Das Hospitalschiff "Africa Mercy".
Das Hospitalschiff liegt vor der Küste Madagaskars, rund 8600 Kilometer vom Saarland entfernt.
Das Foto zeigt einen Operationssaal auf dem Hospitalschiff "Africa Mercy".
So sieht ein Operationssaal auf dem Hospitalschiff aus.
Für Dr. Dr. Rodemer steht fest: Er möchte sich weiterhin auf der "Africa Mercy" ehrenamtlich engagieren.