Chefarzt-Wechsel in der Gefäß- und endovaskulären Chirurgie

Pressemitteilung /

PD Dr. Thomas Petzold verabschiedet sich in den Ruhestand. Der Leitende Oberarzt Michael Steffen übernimmt ab Oktober.

Vom Assistenzarzt zum Chefarzt innerhalb einer Dekade: Der bisherige Leitende Oberarzt Michael Steffen, 36, übernimmt ab Oktober 2021 die Chefarztposition der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie im Klinikum Saarbrücken. Sein Vorgänger, PD Dr. Thomas Petzold, 65, seit 2009 Chefarzt auf dem Winterberg, hat die Klinik entscheidend geprägt und kontinuierlich modernisiert. Jetzt zieht er sich aus dem Berufsleben im Krankenhaus zurück. Sein Nachfolger hat von und bei ihm gelernt – und übernimmt eine gut aufgestellte Klinik mit Entwicklungsperspektive.

Der Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Privatdozent Dr. Thomas Petzold, zieht sich aus dem Berufsleben im Krankenhaus zurück. Zum 1. Oktober 2021 findet deshalb ein Chefarztwechsel statt. PD Dr. Petzold hat die Klinik entscheidend geprägt, seit er die Abteilung im Jahr 2009 mit großem Engagement übernommen hatte. Bei vielen interdisziplinären Kooperationen und Neugründungen im Klinikum Saarbrücken während der vergangenen zwölf Jahre war er ein wichtiger strategischer Partner und konnte auf dieser Basis einige Schwerpunkte des Klinikums entscheidend (weiter-)entwickeln.

Der 65-Jährige, der sowohl als Facharzt für Gefäß- als auch für Herzchirurgie ausgebildet ist und mehrfach als Top-Mediziner auf der Focus-Ärzteliste geführt wurde (auch aktuell), hat im Klinikum Saarbrücken eine Gefäßchirurgie auf hohem Niveau etabliert: „Unser Ziel war von Beginn an, Patienten nicht verlegen zu müssen“, beschreibt PD Dr. Thomas Petzold seinen Anspruch, „ich wollte, dass wir an der Spitze arbeiten, dass wir hier alles möglich machen können, was medizinisch sinnvoll und möglich ist“.

Zentraler Motor: Interdisziplinäres Denken

Dies ist ihm gelungen, was auch die ununterbrochene Dreifachzertifizierung der Klinik durch die Deutschen Fachgesellschaften für Gefäßchirurgie, Angiologie und interventionelle Radiologie seit 2014 untermauert. Ein zentraler Motor hierbei ist der Ansatz, nicht an den Grenzen des eigenen Fachs Halt zu machen, sondern interdisziplinär zu denken und zu handeln. Dabei war ihm stets ein Anliegen, neben der Fachlichkeit menschlich zu bleiben: „Für mich sind auch nach so vielen Jahren im Beruf Patienten nie Fallzahlen, sondern Individuen und Persönlichkeiten.“

So leitete er auch seine Abteilung: „Ich wollte immer ein Klima schaffen, in dem Ideen sprießen und Menschen sich entwickeln können“, sagt PD Dr. Thomas Petzold, „mir ist wichtig, dass diese Aufbauarbeit der vergangenen Jahre weitergeführt wird“. Unter anderem deshalb befürwortet er die Entscheidung für seinen Nachfolger: „Dass jetzt jemand übernimmt, den ich selbst ausgebildet habe, lässt mich mit einem guten Gefühl gehen.“

Der 36-jährige Michael Steffen wollte eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters und nicht in die seines Vorgesetzten treten: Ursprünglich hatte er den Plan, Psychiater zu werden. „Aber die Gefäßchirurgie hat mich nicht mehr losgelassen“, sagt der gebürtige Saarbrücker: „Es ist eine wunderschöne Tätigkeit am Menschen, die extrem erfüllend ist, wenn man sie in einem starken Team leisten kann.“ Die Art und Weise, wie sein bisheriger Chef dem Team „Freiraum zum Denken“ gab, weiß er zu schätzen: „Das habe ich sehr bewundert und ich möchte das so fortführen.“ In der Behandlung von Gefäßerkrankungen arbeiten die Gefäßmediziner mit vielen Spezialisten (Kardiologen, Angiologen, Radiologen, Neurologen) des Klinikums eng zusammen. Dank einer guten technischen Infrastruktur und einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie im Klinikum Saarbrücken können heute zahlreiche Eingriffe minimalinvasiv mittels Kathetern angeboten werden.

Interventionelle Neuausrichtung der Klinik

Diesen modernen Kurs, den sein Vorgänger und Lehrer vorangetrieben hat, möchte Michael Steffen weiterentwickeln: „Früher war die Gefäßchirurgie eine schneidende Disziplin, heute geschieht auch viel katheterbasiert. Wir definieren uns über die Erkrankung, nicht über ein Verfahren“, erklärt Michael Steffen, der „die interventionelle Neuausrichtung der Klinik“ forcieren möchte: „Das – und unsere interdisziplinäre Struktur – sind ein echter Gewinn für uns und unsere Patientinnen und Patienten.“ 

Dr. Christian Braun freut sich auf die Zusammenarbeit: „Michael Steffen hat in den vergangenen Monaten immer wieder wertvolle Impulse für die Entwicklung und den Zusammenhalt der Klinik gegeben. Er genießt abteilungs- und berufsgruppenübergreifend hinweg sowohl fachlich wie auch menschlich große Anerkennung.“

 

Über die Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie


Die Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie wurde 2009 zunächst als Fachbereich gegründet und 2010 als Hauptfachabteilung durch die Landesbehörden anerkannt. Seine Tätigkeit begann Chefarzt PD Dr. Thomas Petzold am 1. Januar 2009 morgens um 4 Uhr im OP, um einem Patienten mit Gefäßverschluss notfallmäßig zu helfen. Die Gefäßchirurgie im Klinikum Saarbrücken hat nichtsdestotrotz eine lange Tradition: In der chirurgischen Klinik der damaligen städtischen „Krankenanstalten Winterberg“ befasste sich der erste chirurgische Chefarzt Prof. Dr. Hartwig Eufinger intensiv mit der Gefäßchirurgie, betrieb Varizenchirurgie, forschte und nahm auch komplexe Gefäßrekonstruktionen vor. Nach seinem Weggang im Jahr 1977 waren es führend Oberärzte, die sich der gefäßchirurgischen Patienten annahmen. Als 1993 mit Prof. Dr. Joachim Limmer ein ausgewiesener Gefäßchirurg als Chefarzt auf den Winterberg kam, wurden unter seiner Leitung zahlreiche Gefäßchirurgen ausgebildet. Ab 2006 wurde im Krankenhausplan des Saarlandes in der Fachabteilung Chirurgie der Schwerpunkt Gefäßchirurgie aufgeführt. Noch im selben Jahr gründete das Klinikum ein Gefäßzentrum, das von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert wurde. „Die Gefäßchirurgie unter eine eigene chefärztliche Leitung zu stellen, ist eine zukunftsweisende Entscheidung. Gefäßleiden gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland“, sagte die damalige Geschäftsführerin Dr. Susann Breßlein bei der Einführung von PD Dr. Thomas Petzold. Seither hat sich die Gefäßchirurgie enorm weiterentwickelt. 2011 wurde die Gefäßchirurgie durch die Deutsche Fachge-sellschaft für Gefäßchirurgie erneut zertifiziert. 2014 gelang die Dreifachzertifizierung des Gefäßzentrums, die bis heute hält. Damit zählt das Klinikum Saarbrücken zu den wenigen Kliniken bundesweit, die sowohl durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirur-gie (DGG), die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) und die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) zertifiziert wurden.


Die Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie versorgt Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen der Schlagadern und Venen. Schwerpunkte sind die Behandlung von Verengungen der Halsschlagadern (Carotisstenosen), Erweiterungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma), Verschlussprozesse der Becken- und Beingefäße (arterielle Verschlusskrankheit), die Anla-ge von AV-Shunts für Dialyse-Patienten sowie die operative Therapie von Krampfadern (Varikosis).

 

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