Laparoskopische Operationen (Schlüssellochoperationen)

Bei den Patienten erfreut sich diese minimal-invasive Operationstechnik großer Beliebtheit, da sie keine größeren Narben am Körper zurücklässt und geringere Schmerzen verursacht. Der Krankenhausaufenthalt ist verkürzt, die Erholung schneller, der Arbeitsausfall geringer. Dabei sind bei diesen modernen laparoskopischen Operationsverfahren die Heilungschancen in der Karzinomchirurgie und plastischen Chirurgie ebenso groß wie bei den gängigen Operationen über teilweise große Hautschnitte.

 

Vorteile der Schlüsselloch-Operationen:

 

Für den Operateur:

  • Übersichtliches gewebeschonendes und folglich blutungsärmeres Operieren
  • optimale Übersicht des Operationsfeldes durch optische Vergrößerung des Operationsgebietes sowie der Benutzung von Winkeloptiken, die einen Einblick in Körperhöhlen und Regionen ermöglichen, die beim offenen Operieren verborgen bleiben


Für den Patienten:

  • Bessere Blutstillung während der Operation und somit weniger Blutverlust
  • weniger Schmerzen durch kleinere Hautschnitte
  • kosmetisch bessere Ergebnisse
  • kürzerer Krankenhausaufenthalt und schnellere Erholung
  • schnellere Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit

 

Welche Operationen sind in der Urologie heute laparoskopisch möglich?

Prinzipiell sind alle Operationen, die bisher mit großem Hautschnitt durchgeführt wurden, mit der Schlüsselloch-Operation durchführbar. Entscheidend ist, welche Erfahrung der operierende Urologe in der laparoskopischen Operationstechnik hat. In der Urologie des Klinikums Saarbrücken ist die Methode seit langem als Standardverfahren etabliert.

 

Laparoskopische Operationen bei Kindern:

Hoden:
Hodenfehlanlage (z.B. Bauchhoden): Hodensuche im Bauch; Verlagerung in den Hodensack bzw. Hodenentfernung
Krampfadern am Hodensack: Unterbindung und Durchtrennung der Gefäße.

Niere:
Funktionslose Niere: Entfernung der Niere; Abtragen und Fenstern von Nierenzysten;
Nierenbeckenplastik bei Nierenbeckenabgangsenge


Laparoskopische Operationen bei Erwachsenen:

Hoden:
Karzinom: Lymphknotenentfernung im Bauchraum (radikal oder modifiziert) zur Diagnostik und Therapie;
Hodenfehllage: Hodensuche im Bauchraum, Hodenentfernung;
Krampfadern am Hodensack: Unterbindung und Durchtrennung der Gefäße

Niere:
Nierenkarzinom: Radikale Tumornephrektomie, bei kleinen Tumoren Nierenerhaltung durch Teilresektionen.
Wanderniere: Fixieren der Niere
Funktionslose Niere: Entfernung der Niere
Abtragen, Fensterung von Nierenzysten
Nierenbeckenplastik bei Nierenbeckenabgangsenge

Nebennierentumoren:
Nebennierenentfernung bei gut- oder bösartigen Tumoren oder bei Hormon produzierenden Nebennierentumoren

Harnleiter- und Nierenbeckentumoren:
Entfernung von Niere und Harnleiter unter Mitnahme einer Harnblasenmanschette; in besonderen Fällen Teilentfernung mit End-zu-End-Anastomose bei oberflächlichem Harnleitertumor

Gutartige Harnleiter- und Nierenbeckenerkrankungen:
plastische Operationen von Nierenbecken und Harnleiter bei Engstellen; Entfernung von Nierenbecken- und Harnleitersteinen;
Harnleiteroperationen bei Morbus Ormond (retroperitoneale Fibrose)

Prostatakrebs:
Diagnostische erweiterte Lymphknotenentfernung im kleinen Becken, radikale extraperitoneale Prostatovesikulektomie (= radikale Entfernung der gesamten Prostata einschließlich der Samenblasen).

Siehe auch: Schlüssellochoperationen beim Prostata-Carcinom.

Mehr über unsere minimal-invasiven Operationsverfahren erfahren Sie auch auf der Seite des Prostatazentrums.