Von der Wespe gestochen: Oberärztin Susanne Biehl gibt Tipps

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Oft kann man nach einem Wespenstich zu Hause schon viel tun. Manchmal zählt allerdings jede Minute.

Kaum hat man es sich im Garten mit einem kühlen Getränk bequem gemacht, schon schwirrt ungebetener Besuch heran: schwarz-gelb gestreift und angriffslustig. In diesem Jahr sind – zumindest gefühlt – besonders viele Wespen unterwegs auf der Suche nach etwas Schmackhaftem. Dabei ist Vorsicht geboten, denn die Insekten stechen gern mal zu. Das Resultat kann harmlos, aber auch bedrohlich sein. Nützliche Ratschläge hat unsere Oberärztin Susanne Biehl: In der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Saarbrücken ist sie immer mal wieder mit Wespenstichen konfrontiert – mehr als in anderen Jahren seien es aber nicht, sagt die Fachärztin für Innere Medizin, Notfallmedizin. 

Sollte man zu Hause eine unliebsame Begegnung mit einer Wespe gemacht haben, kann direkt nach dem Stich Hitze helfen – klingt komisch, ist aber so. „Das Wespengift besteht aus Eiweißen, auf die der Körper reagiert“, erklärt Susanne Biehl. „Hitzestifte, wie sie zum Beispiel in Apotheken erhältlich sind, zerstören diese Eiweiße.“ Ansonsten können kühlende Maßnahmen helfen, etwa Wasser oder Kühlelemente, die man aber unbedingt einwickeln sollte, etwa in ein Geschirrhandtuch, um Erfrierungen zu vermeiden. Ein weiterer Ratschlag: Finger weg von der betroffenen Stelle, auch wenn’s juckt. Wenn man in den Fuß gestochen wurde, hilft es, diesen hochzulegen. 

Manchmal ist nach Wespenstichen Eile geboten

Nicht alle Wespenstiche sind allerdings zu Hause in den Griff zu bekommen – manchmal ist Eile geboten. „Da sich ein allergischer Schock meist innerhalb von Minuten entwickelt, muss zügig ärztliche Hilfe aufgesucht bzw. der Rettungsdienst verständigt werden“, betont Susanne Biehl.  „Wenn zusätzlich zu der Lokalreaktion – Schwellung, Schmerzen, Rötung –allgemeine Symptome auftreten, ist Vorsicht geboten: Übelkeit, Unwohlsein, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot und Kreislaufprobleme sind Anzeichen für eine allergische Reaktion, die unmittelbar ärztlich behandelt werden müssen.“ 

Davon abgesehen können Stiche im Mund-/Rachenraum durch die lokale Schwellung auch ohne allergische Reaktion gefährlich werden. Dann sollte ebenfalls ärztliche Hilfe gesucht werden. Auf dem Winterberg ist man in so einem Fall natürlich bestens aufgehoben – unser Team der Zentralen Notaufnahme ist 24/7 für Patientinnen und Patienten da. 

Allgemein gilt: „Wenn eine Besserung der Rötung, der Schmerzen und der Schwellung nach einigen Tagen ausbleibt, und insbesondere dann, wenn zusätzlich Fieber auftritt, besteht der Verdacht auf eine Infektion des Stiches. In diesem Fall sollte eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Eventuell ist dann eine antibiotische Therapie erforderlich“, erklärt Susanne Biehl.

Um erst gar nicht in die Lage des „Gestochenen“ zu kommen, sollte man gewisse Verhaltensregeln und Hinweise beachten, wie die Winterberg-Ärztin rät. „In Anwesenheit der Tiere Ruhe bewahren. Nicht in der Nähe von Mülleimern sitzen oder stehen, da sich dort häufig viele Wespen befinden. Feste Schuhe und lange Kleidung tragen; bunte und gemusterte Kleidung zieht Wespen eher an; Nahrungsmittel und Getränke, die Wespen mögen, möglichst nicht im Freien zu sich nehmen – Süßes, aber auch Fleisch.“ 
 

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Portraitfoto Susanne Biehl
Oberärztin Susanne Biehl hat in der Zentralen Notaufnahme immer mal wieder mit Wespenstichen zu tun.