Die Projektwoche erzählt aus der Perspektive einer Bewohnerin:
„Ich erinnere mich noch gut an den Montagmorgen, als die jungen Leute zum ersten Mal durch unsere Türen kamen. Anfangs war ich skeptisch: Was wollten die Schülerinnen und Schüler hier bei uns? Doch schon beim ersten Lächeln spürte ich: Das wird etwas Besonderes. Aus vorsichtigem Beschnuppern wurde schnell neugierige Offenheit, und ehe wir uns versahen, war unser Haus erfüllt von Leben, Lachen und dem Duft von Weihnachten.
Die jungen Menschen hatten sich etwas Großes vorgenommen. Sie wollten uns zeigen, dass niemand allein sein muss – schon gar nicht in der Weihnachtszeit. Und sie hatten alles selbst organisiert, sogar die Finanzierung. Mit einem Kuchenverkauf und einem Spendenaufruf hatten sie die Mittel zusammengetragen, um uns eine Woche voller Freude zu schenken.
Allein dieser Gedanke rührte mich zutiefst.
Der erste große Programmpunkt war gemeinsames Plätzchenbacken. Mehlstaub lag in der Luft, Ausstechförmchen standen auf dem Tisch und wir kurbelten eifrig für das Spritzgebäck. Es war wie in meiner Kindheit. Wir lachten über missglückte Ausrollversuche und freuten uns über jedes bunte Plätzchen, das fertig wurde.
In dieser besonderen Woche besuchten wir auch gemeinsam den Saarbrücker Weihnachtsmarkt. Es gab Glühwein, Crêpes und Kartoffelpuffer. Für uns Damen gab es sogar hübsch verzierte Lebkuchenherzen. Sie waren so schön, dass ich meins kaum essen wollte. Aber ich tat es – und es schmeckte himmlisch.
Besonders berührt hat mich: Die Schülerinnen und Schüler hatten sich Gedanken darüber gemacht, was uns Freude bereitet. Sie zogen in die Saarbrücker Innenstadt los, besorgten Geschenke nach unseren Wünschen und verpackten sie mit so viel Liebe, dass man es in jedem Detail spüren konnte. Einige Päckchen enthielten sogar Fotos aus dieser Woche – Erinnerungen, die bleiben.
Am letzten Tag bereiteten die Schülerinnen und Schüler uns eine unvergessliche Weihnachtsfeier. Der Raum war festlich geschmückt und überall funkelte es. Der Duft von frisch gebackenen Waffeln mit Sahne lag in der Luft. Wir sangen Weihnachtslieder, lachten und erzählten Geschichten. Und dann kam er – der Weihnachtsmann, begleitet von seinem Gehilfen und mit einem Sack voller Geschenke. Als ich mein Päckchen öffnete, musste ich schlucken. So viel Mühe, so viel Herz – das vergisst man nicht.
Die Projektwoche war mehr als nur ein Programm – sie war ein Zeichen. Ein Zeichen, dass wir nicht vergessen sind. Dass es Menschen gibt, die sich kümmern. Und dass Weihnachten immer dann am schönsten ist, wenn Herzen sich begegnen.“
Hintergrund & Dank
Bei der Projektvorstellung im Hörsaal des Klinikums präsentierte der Kurs einen berührenden Film über diese besondere Woche. Ein Film, bei dem kein Auge trocken blieb.
Danke lieber ATA-KURS 23-26. Dieses Projekt ist mehr als nur eine gelungene Aktion. Es ist ein starkes Zeichen gegen Einsamkeit im Alter und ein Gewinn für Jung und Alt.
Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit erinnert es uns daran, was wirklich zählt. Zeit miteinander, Wärme füreinander und das Gefühl, nicht allein zu sein.




