„Palliativ heißt nicht, dass es nur noch um Tage oder Wochen geht. Viele Patienten haben noch Jahre vor sich, die sie möglichst schmerz- und symptomfrei leben wollen. Wir helfen dabei und unterstützen, wo wir können“, sagt Fachärztin Claudia Bewermeier. Sie leitet seit fünf Jahren das Palliativ-Team auf dem Winterberg.
Ihr Ziel: Palliativpatienten im Klinikum Saarbrücken die bestmögliche palliativmedizinische Versorgung verschaffen und die Lebensqualität schwerkranker Patientinnen und Patienten verbessern.
Im Mittelpunkt stehen die Wünsche des Patienten
„Palliativ“ wird in der öffentlichen Wahrnehmung häufig verknüpft mit dem nahen Lebensende. Dabei geht es bei der Palliativmedizin laut Definition darum, die Folgen einer Erkrankung zu lindern, wenn keine Aussicht auf Heilung mehr besteht – also therapeutische Maßnahmen, die sich an die Linderung der Beschwerden und nicht an die Heilung der Grunderkrankung richten.
„Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Patient. Uns ist es wichtig, auf die Wünsche der Patienten einzugehen“, sagt Claudia Bewermeier. Egal ob es darum gehe, Schmerzen zu lindern, problematische Wunden zu versorgen, beim Ausfüllen der Patientenverfügung zu helfen oder kleine Wünsche zu erfüllen: „Auch wenn das heißt, einen Erdbeerkuchen ins Hospiz zu bringen oder einem Patienten einen letzten Fleischkäse zu organisieren“, sagt die Fachärztin.
Von Schmerzlinderung bis zum einfühlsamen Gespräch
Das Konzept im Klinikum beinhaltet, dass das Palliativteam zu den Patienten auf die verschiedenen Stationen des Klinikums geht. Die Kontaktaufnahme mit den Patienten läuft über ein sogenanntes Konsil: Eine Station stellt eine Anfrage an den Dienst und am gleichen Tag lernen sich Patient und Palliativdienst kennen.
Dabei geht es vor allem darum, sich ein ganzheitliches Bild zu machen und die passenden palliativen Angebote in die Regelversorgung zu integrieren. Das kann die Behandlung von körperlichen Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen sein, kann aber auch heißen, bei rechtlichen Fragen zu unterstützen oder ein offenes und einfühlsames Gespräch zu führen.
„Die Arbeit unseres Palliativ-Dienstes ist für unser Klinikum sehr wertvoll. Das Team arbeitet eng mit anderen Fachabteilungen wie der Klinikseelsorge, dem Sozialdienst oder der Physiotherapie zusammen und stellt dadurch sicher, dass Palliativpatienten genau die Versorgung erhalten, die sie benötigen“, sagt Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken. „Der Patient steht bei uns im Fokus, das zeigt die Arbeit des Palliativ-Dienstes seit fünf Jahren in besonderer Weise“.
