Raketen, Wunderkerzen, Böller: Für viele gehört ein Feuerwerk an Silvester einfach dazu. Aber: Jedes Jahr kommt es zu Unfällen, Bränden und Verletzungen und die Notaufnahmen haben einiges zu tun. Mit am häufigsten werden in der Silvesternacht schwere Verletzungen der Finger und der Hände behandelt.
Prof. Dr. Christof Meyer, Chefarzt der Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Saarbrücken: „Häufig explodieren Feuerwerkskörper in der Hand und hinterlassen verheerende Verletzungen. Das bedeutet für Betroffene ganz klar einen Einschnitt in das Leben, beispielsweise wenn trotz Reimplantation Funktionseinschränkungen zurückbleiben“.
Und nicht nur Fälle von Verletzungen der Hände und Finger kommen an Silvester in die Notaufnahme. Auch Augenverletzungen, Hörschäden und Brandwunden kommen häufig vor.
Um das zu vermeiden helfen diese Tipps:
- Kaufen Sie Feuerwerkskörper nur im Fachhandel und achten Sie darauf, dass es ein CE-Zeichen und eine Prüfnummer gibt
- Raketen, Böller, Fontänen und Co. nur im Freien zünden
- Feuerwerkskörper, die nicht gezündet haben, sollten auf keinen Fall noch einmal gezündet werden. Die Blindgänger können in der Hand explodieren und schwere Verletzungen verursachen. Am besten warten Sie 15 Minuten, danach können Sie den Feuerwerkskörper ablöschen und entsorgen
- Keine selbst gebastelten Böller verwenden - diese können zu früh oder viel stärker als erwartet explodieren
- Halten Sie genügend Abstand zu den Feuerwerkskörpern
- Am besten verwenden Sie Feuerwerkskörper, die nicht in der Hand gezündet werden
- Böllern Sie nicht, wenn Sie alkoholisiert sind. Alkohol macht unvorsichtig und leichtsinnig
- Feuerwerkskörper und Raketen dürfen nicht von Kindern gezündet werden. Denn: Kinder sind besonders gefährdet - für sie ist der Umgang mit Feuer und Flammen unbekannt und dafür umso spannender. Gerade mit kleinen Kindern empfiehlt es sich, das Feuerwerk von drinnen durch ein Fenster anzuschauen
Wenn trotz aller Vorsicht ein Unfall passiert oder ein Feuer ausbricht: Sie erreichen die Feuerwehr und den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.
