Unter dem Thema „Update Handchirurgie“ haben das Klinikum Saarbrücken sowie die BIRG e.V. (Bone Implant Research Group), im Casino auf dem Winterberg kürzlich ein Handchirurgisches Symposium veranstaltet. Die BIRG ist eine Vereinigung renommierter Handchirurgen. Mehr als 60 Chirurginnen und Chirurgen, Orthopädinnen und Orthopäden, sowie Physio- und Ergotherapeuten wurden über den aktuellen wissenschaftlichen Stand und neue Entwicklungen in der Handchirurgie informiert – natürlich unter strikter Einhaltung der zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Corona-Vorschriften. Außerdem wurden auch Fallbeispiele aus dem Klinikalltag vorgestellt.
Unsere Hand ist ein Wunderwerk der Natur - mit 27 Knochen, 33 Muskeln und 17.000 Fühlkörperchen. Ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Knochen, Sehnen, Gefäßen und Gelenken sorgt für die Beweglichkeit und Präzision der Hände. Sie ermöglicht es einem Gewichtheber, eine Last von 400 Kilogramm zu halten, aber auch einem Pianisten, feinfühlig und virtuos die Klaviertasten zu bedienen - und das alles „wartungsfrei“ bis zu 100 Jahre lang.
Wenn nach einem Unfall, angeboren oder aufgrund von Verschleißerkrankungen die Funktion der Hand gestört ist oder Schmerzen bestehen, so stellt dies den Betroffenen vor große Probleme, wie Prof. Dr. Christof Meyer, Chefarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie des Klinikums Saarbrücken, erläuterte. Dabei gilt: Ob eine Operation erfolgreich ist, hängt immer auch von der Nachbehandlung durch Physio-und Ergotherapie ab.
Endoprothetik in der Handchirurgie
Auch in der Handchirurgie habe die Endoprothetik in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, erklärten die Spezialisten. So könnten Handarthrose-Patienten seit wenigen Jahren optimal mit Gelenkprothesen versorgt werden. Zur Behandlung der sogenannten Rhizarthrose des Daumensattelgelenks werde eine filigrane Prothese analog zum künstlichen Hüftgelenk eingesetzt. Auch bei Fingerarthrosen stünden mittlerweile Implantate zur Verfügung. Diese Möglichkeiten sorgten bei Patienten dank guter Behandlungsergebnisse für mehr Lebensqualität, betonte Prof. Dr. Meyer.
Als Referenten des Teams des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie agierten der Chefarzt Prof. Dr. Christof Meyer, der leitende Oberarzt Dr. Elmar Schwarz sowie die Oberärztinnen Dr. Teresa Grütters, Katharina Nonnweiler, Dr. Katrin Schall und der Assistenzarzt Dr. Seyit Ismail Sahan.
Handchirurgie im Klinikum Saarbrücken
Abschließend berichtete das Saarbrücker Team von einem spektakulären Fall aus dem Klinikum Saarbrücken, der beim Publikum für Begeisterung sorgte: Ein Patient hatte einen Knochentumor am Mittelhandknochen, der durch die Transplantation eines Teilstücks des Wadenbeinknochens ersetzt werden konnte. Damit blieb dem Patienten sowohl der Daumen selbst als auch die Funktion der Hand erhalten. Hier finden Sie weitere Infos zu unserem Zentrum für Handchirurgie.
