Neurochirurgie

Die operative Behandlung des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der dazu in Bezug stehenden Organe (knöcherner Schädel und knöcherne Wirbelsäule)  ist das Aufgabengebiet der Neurochirurgie.

Diagnostik und Therapie unserer Klinik sind an den modernen und aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung angepasst. Durch mikro-chirurgische und minimal-invasive Techniken  sind uns Eingriffe von höchster Präzision im Gehirn, an der Wirbelsäule sowie den peripheren Nerven möglich. Hierbei stehen uns die Hilfsmittel der Stereotaxie, Endoskopie wie auch das intraoperative Monitoring und die intraoperative Neuronavigation zur Verfügung.

Kooperationen mit anderen Fachgebieten gibt es vielfältig  in der Vor- und Nachbehandlung der Patienten, die in der neurochirurgischen Klinik operiert werden. So kann vor allem die Kooperation mit den Kinderärzten sowie den Chirurgen der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie beispielhaft in der Behandlung von komplexen Schädel-Gesichts-Fehlbildungen und anderen Schädelbasiserkrankungen  im Kindes und Erwachsenenalter hervorgehoben werden.

Im Neurovaskulären Zentrum arbeiten die Neurochirurgen sehr eng mit den Neuroradiologen und Neurologen in der Behandlung des Schlaganfalls zusammen.

Leistungsspektrum

Dabei handelt es sich um Meningeome, hirneigene Tumoren(Gliome) und hirnfremde Metastasen.

Meningeome:
Menineome machen etwa 25 Prozent aller Geschwülste im Schädelinneren aus. Jährlich erkranken etwa sechs von 100.000 Einwohnern, Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer. Meningeome treten vor allem zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf, der Altersgipfel der Erkrankung liegt zwischen dem sechsten und siebten Lebensjahrzehnt. Mehr...

Hirneigene Tumoren:
Die häufigsten primären Tumoren des Gehirns gehen von den Stützzellen des zentralen Nervensystems aus, den sogenannten Gliazellen (Astrozyten, Oligodendrozyten und Ependymzellen) und heißen Gliome. Diese Tumoren werden nach einer Klassifikation eingeteilt, Grad I-IV. Mehr...

Metastasen:
Metastasen sind Absiedlungen von Tumoren anderer Organe, die jedoch im Gehirn sehr rasch zu Symptomen führen können, da durch die geschlossene Schädeldecke wenig Raum zur Ausdehnung des Tumors vorhanden ist. Primäres Behandlungsziel stellt auch bei den Metastasen die operative Entfernung derselben dar. Bei tiefer gelegenen Metastasen kommt eine alleinige Bestrahlungstherapie in Frage.
Immer stellt die Behandlung von zerebralen Metastasen eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Neurochirurg, Strahlentherapeut, Onkologe und Pathologe müssen eng zusammen arbeiten. Dies bietet das Klinikum Saarbrücken alles unter einem Dach.

Die Hypophyse ist eine kleine Drüse, die in der Sella (Türkensattel) der Schädelbasis gelegen ist. Sie besteht aus einem Hinter- und einem Vorderlappen. Hier werden verschiedene Hormone (Prolaktin, STH, ACTH,TSH, LH und FSH) gebildet, welche wiederum die Produktion von verschiedenen Hormonen im Körper steuern. Die in der Hypophyse produzierten Hormone  werden wiederum durch übergeordnete Hormone des Hypothalamus reguliert. Zwischen diesen Ebenen besteht jeweils ein Rückkoppelungsmechanismus.

Hypophysenadenome sind Tumoren, die von den hormonproduzierenden Zellen des Hypophysenvorderlappens (vorderer Teil der Hirnanhangsdrüse) ausgehen. Sie machen ca. zehn Prozent aller Gehirntumoren aus und sind gutartig.

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Im Bereich der Wirbelsäule können sich zahlreiche bösartige (maligne) Tumoren entwickeln, meist Metastasen des Wirbelkörpers. Im Spinalkanal werden häufig gutartige (z. B. Meningeome, Ependymome) Tumoren diagnostiziert. Bösartige Tumore werden lediglich operativ biopsiert oder chirurgisch verkleinert, um dann strahlen- oder chemotherapeutisch angegangen zu werden. Gutartige Tumoren im Spinalkanal werden vollständig entfernt, wobei das Risiko einer Nervenschädigung so klein wie möglich gehalten wird.

Dies wird erzielt durch:

  •     erfahrene Operateure,
  •     Operationsmikroskope der neuesten Generation,
  •     ein umfangreiches neurochirurgisches Equipment
  •     intraoperatives Neuromonitoring mit SSEP, MEP und Nervenstimulation

Die Eingriffe erfolgen in Vollnarkose. Eine Anschlussheilbehandlung oder Rehamaßnahme im Anschluss wird empfohlen und auf Wunsch eingeleitet.

Entzündungen der Wirbelsäule mit Eiteransammlungen im Spinalkanal benötigen meist außer einer suffizienten Antibiotikatherapie eine frühzeitige operative Entlastung. Zu den konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten lesen Sie hier mehr...

Die wohl häufigste degenerative Wirbelsäulenerkrankung ist der Bandscheibenvorfall. Die Bandscheibe als Stoßdämpfer ist in unserer heutigen Zeit, trotz maschineller Entlastungen, bei häufig einseitigen Beanspruchungen der Wirbelsäule immer noch einer hohen Belastung ausgesetzt. Im Verlauf kommt es bei der zwiebelschaligen Struktur der Bandscheibe zum Flüssigkeitsverlust, zu Einrissen und zum Austritt von Bandscheibengewebe in die Umgebung. Dies führt häufig zu Rückenschmerzen. Sollte das ausgetretene Gewebe allerdings nach hinten in Richtung Wirbelkanal gehen, kommt es zur Kompression der dort verlaufenden Nerven. In der Lendenwirbelsäule sind am häufigsten die unteren drei Bandscheiben betroffen. Mehr ...

 

Bei Abnutzungserscheinungen der Bandscheiben im Bereich der Halswirbelsäule können Schmerzen von der Halswirbelsäule in den Arm ausstrahlen. Dann liegt eine sogenannte Zervikobrachialgie vor. Manchmal kommt es dabei zu Taubheitsgefühlen, meist in den Fingern, aber auch zu Lähmungserscheinungen einzelner Muskelgruppen. Bei Druck auf das Rückenmark können Gangstörungen und Koordinationsstörungen, die nicht einmal schmerzhaft sein müssen, auftreten. Man spricht hier von einer zervikalen Myelopathie.

Wenn keine Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen auftreten, können diese Beschwerden mit Schmerztherapie und Krankengymnastik gut in den Griff bekommen werden. Manchmal ist sogar eine Rückbildung der Bandscheibenvorfälle möglich.

Ohne Lähmungen steht am Anfang immer die konservative, das heißt eine nicht operative Therapie. Bei nicht zu beeinflussenden Schmerzen oder gar Lähmungen sollte an eine Operation gedacht werden, vor allem bei einer Schädigung des Rückenmarks der Halswirbelsäule. Die Diagnostik erfolgt mittels einer Kernspintomographie-Untersuchung der Halswirbelsäule.

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Zu den degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen bei chronischer Überbelastung der Wirbelsäule kommt es insbesondere im Lendenwirbelsäulenbereich zu einer knöchernen Vergrößerung der Wirbelgelenke (Spondylarthrose), die zu einer Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) und der Nervenaustrittslöcher (Neuroforamenstenose) führen kann. Bei der hochgradigen Spinalkanalstenose beschreiben die betroffenen Patienten typischerweise Rückenschmerzen mit Ausstrahlung oftmals in die Beine. In schweren Fällen können Betroffene nur wenige Meter zurücklegen. Erst nach einer kurzen Pause, in der sie sich setzen oder bücken, können sie eine weitere kleine Strecke schmerzfrei laufen. Man spricht hier von einer Claudicatio spinalis, dem Syndrom des engen Spinalkanals, welches einer Durchblutungsstörung der Beine sehr ähnlich ist. Bei hochgradigen Engen kann es auch zu Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen kommen.
Bei hoher Einschränkung der Lebensqualität empfiehlt sich eine knöcherne Erweiterung des Wirbelkanals. Mehr...

Kinder benötigen eine spezielle Therapie. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Kollegen der Kinderklinik und der Anästhesiologie im Hause versorgen wir die Kinder fachkompetent.
Unser Leistungsspektrum umfasst:

  • Hirntumore und spinale Tumore
  • Kraniosynostosen
  • Fehlbildungen (z.B. Hydrocephalus, Spina bifida, Tethered cord, Chiari-Malformation, Dandy- Walker- Syndrom)
  • Kindliche Schädel-Hirn-Verletzungen
  • Vaskuläre Fehlbildungen

Die Neurotraumatologie beschäftigt sich mit akuten Verletzungen des Gehirns und des Rückenmarks und der sie umgebenden knöchernen Strukturen, den Schädel und die Wirbelsäule. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma ermöglicht eine Computertomographie eine schnelle Diagnostik von Verletzungen des Hirnschädels und auch von Parenchymläsionen (Gehirnverletzungen). Wir unterscheiden, je nach Lokalisation, mehrere Hirnblutungen.

Bei unfallbedingten Wirbelsäulen-Frakturen ist oftmals eine schnelle Therapie erforderlich, wenn es durch Verschiebungen der Wirbelsäule oder durch Knochenfragmente zu Verletzungen einzelner Nerven oder gar des Rückenmarkes kommt und somit einzelne Muskellähmungen oder sogar Querschnittslähmungen zu beobachten sind. Eine schnelle operative Entlastung der Nerven und Stabilisierung der Wirbelsäule kann entscheidend für eine mögliche Erholung der Nerven sein. Wenn keine neurologischen Ausfälle bestehen, gilt zunächst zu klären, ob es sich um eine stabile oder instabile Wirbelsäulenfraktur handelt.

Bei den Erkrankungen der peripheren Nerven sind die Neurochirurgen bei folgenden Erkrankungen gefragt:

  • Engpasssyndrome
  • Traumatische Verletzungen
  • Tumoren und andere raumfordernde Veränderungen

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Die vaskuläre Neurochirurgie beschäftigt sich vorwiegend mit der Behandlung von intracerebralen Blutungen und Subarachnoidalblutungen.

Intracerebrale Blutungen:
Intracerebrale Blutungen treten innerhalb des Hirngewebes auf. Eine der Hauptursachen ist oft ein nicht bekannter oder schlecht eingestellter Bluthochdruck. Auch bei Patienten,die mit Medikamenten behandelt werden, die die Blutgerinnung beeinflussen (z.B. Marcumar) treten diese Blutungen gehäuft auf. Weitere Ursachen, insbesondere bei den sogenannten atypischen Lokalisationen können auch arterio-venöse Malformationen (AVM oder Angiom) oder Aneurysmen sein. Mehr...

Subarachnoidalblutung:
Eine Subarachnoidalblutung (SAB) ist eine Blutung unterhalb der Spinnwebenhaut (Arachnoidea), die das Gehirn umgibt. Die Hauptursache der nichttraumatischen Subarachnoidalblutung sind Aussackungen der Blutgefässe des Gehirns, sogenannte Aneurysmen. Diese treten in der Bevölkerung mit einer Häufigkeit von etwa einem Prozent auf. Die Blutungswahrscheinlichkeit ist abhängig von der Grösse und Lokalisation des Aneurysma. Typisch für eine Subarachnoidalblutung ist das akute Auftreten von sehr starken Kopfschmerzen. In diesem Fall ist eine sofortige Diagnostik indiziert. Mehr...

 

 

Ein weiteres Tätigkeitsgebiet der neurochirurgischen Klinik liegt in der operativen Schmerztherapie. Dies beinhaltet neben der Diagnostik vor allem die Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Schmerzklinik und den entsprechenden Fachbereichen sowie den niedergelassenen Kollegen. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte haben sich im Zuge neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zunehmend mehr Therapiemöglichkeiten entwickelt, die bei sorgfältiger Patientenuntersuchung und -auswahl die Aussicht auf eine Linderung der ansonsten mit Medikamenten nicht beherrschbaren Schmerzen bieten. Die Wirkungsweise ist noch nicht für jedes Verfahren erforscht, die Wirksamkeit jedoch abhängig von der Art der Schmerzerkrankung mit einer gewissen Sicherheit vorauszusagen. Mehr...

Kontaktinformationen

Kontakt

Klinik für Neurochirurgie
Chefarzt Prof. Dr. Jan Walter

Winterberg 1
66119 Saarbrücken

Chefarztsekretariat:
Eveline Hauch / Antonella Fragapane
Tel. 0681 963 2941 oder 0681 963 2945
Fax 0681 963 2942
Kontaktformular

 


Wir sind gerne für Sie da!

Sie haben Fragen?
Sie erreichen uns unter Tel. 0681 963 2525

Bei Fragen zu neurochirurgischen Kindererkrankungen oder zur Hypophyse
erreichen Sie uns unter Tel. 0681 963 2941 oder 963 2945

Privatsprechstunde
nach Vereinbarung unter Tel. 0681 963 2941 oder 963 2945

Notfälle
Rund um die Uhr in der Zentralen Notaufnahme,
Tel. 0681 963 1919

Zuweiser-Hotline von 8:00 bis 15:00 Uhr unter 0681 963 2941

Diensthabender Arzt: 0681 963 34096


Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. Jan Walter, Chefarzt Neurochirurgie im Klinikum Saarbrücken

Prof. Dr. Jan Walter

Chefarzt
Facharzt für Neurochirurgie, Neurochirurgische Intensivmedizin, Onkologische Neurochirurgie (DGNC), Wirbelsäulen Masterzertifikat (DWG)

Eveline Hauch

Chefarztsekretärin

Antonella Fragapane

Chefarztsekretärin

Dr. Sebastian Thomas

Leitender Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie

Bernhard Geisbüsch

Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie

Portraitfoto Mark Tomanik

Marc Tomanik

Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie

Portraitfoto Oberärztin Kristina Wirthwein

Kristina Wirthwein

Oberärztin
Fachärztin für Neurochirurgie
Zusatzbezeichnung Intensiv 

Ute Jörger

kommissarische Stationsleitung Station 82

Portraitfoto Cathrin Heidt

Cathrin Heidt

Stv. Stationsleitung Wahlleistungsstation 26

Weitere Informationen

Das Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg ist Mitglied der Deutschen Hirnstiftung.

Der Klinik für Neurochirurgie wurde für das Jahr 2024 das "Faires PJ-Zertifikat" der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (BVMD) und Ethimedis verliehen. 

Wahlleistungsstation (46)

Ein Krankenhausaufenthalt ist immer eine Ausnahmesituation. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, Ihre Genesung mit einer auf Ihr Krankheitsbild individuell ausgerichteten medizinischen und pflegerischen Betreuung auf höchstem Niveau zu unterstützen.

Auf unseren Wahlleistungsstationen  sorgen wir dafür, dass Ihr Aufenthalt besonders komfortabel und angenehm verläuft.

Hochwertige Ausstattung und stilvolles Ambiente geben diesen Stationen einen hotelähnlichen Charakter. Eine  zusätzliche Betreuung durch geschulte Service-Mitarbeiterinnen, die sich um Ihre Alltagsbedürfnisse kümmern, unterstützt Ihre Genesung.

Allerdings werden die Kosten für diese Unterbringungskategorie  und die zusätzlichen Serviceleistungen nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Das Angebot richtet sich daher an Selbstzahler und an Privatversicherte, deren Versicherung diese zusätzlichen Kosten übernimmt. Bei der Aufnahme in unsere Klinik informieren Sie die Mitarbeiter gerne ausführlich über Leistungen und Preise.

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