Von der Geburt an verbunden: Vom ehemaligen Patienten zum Azubi

Pressemitteilung /

Vor 18 Jahren als Frühchen auf der Kinderintensivstation – und heute als Azubi im Team Winterberg.

Manchmal trifft man sich zweimal im Leben: Die Zwillinge Marcel und Marius kamen vor 18 Jahren viel zu früh auf dem Winterberg zur Welt. Aber sie hatten den besten Start ins Leben, den man sich als „Frühchen“ wünschen kann:  Dank guter Zusammenarbeit wurden die zwei Buben noch im Bauch der Mutter zu uns ins Klinikum Saarbrücken verlegt, damit sie von der personellen, räumlichen und technischen Infrastruktur einer Kinderklinik mit integrierter Kinderintensivstation sowie Geburtsklinik Tür an Tür profitieren konnten. Durch die guten Startbedingungen und die Fürsorge der Eltern stehen heute beide mitten im Leben und gehen ihren Weg: Marcel wird bald sein Abitur ablegen und Marius hat sich nach einem FSJ für eine Ausbildung im Klinikum Saarbrücken entschieden und startete zum 1. August in die vierjährige Ausbildung zum Pflegefachmann mit Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie.

Rückblick 2003

Direkt nach der Verlegung ins Klinikum Saarbrücken sprang bei Tanja Grauvogel die Fruchtblase, die Kinder kamen per Notkaiserschnitt zur Welt. Mit einem Geburtsgewicht von 1220 Gramm hatte Marcel bessere Startbedingungen als Marius mit 1035 Gramm. Beide hatten so genannte „Anpassungsstörungen“ und  benötigten anfangs eine Atemhilfe. „Die zwei haben am Anfang häufig das Atmen vergessen, hatten Atemaussetzer gefolgt von einem Abfall der Herzfrequenz. Das war eine sehr fordernde Zeit“, sagt Tanja Grauvogel. Aber: „Wir fühlten uns sehr wohl auf der Station und wussten unsere Kinder in den besten Händen.“ Als erfahrene „Frühchen-Mutter“ rät sie Betroffenen: „Habt so viel Körperkontakt wie es nur geht“.  Elf Wochen nach der verfrühten Geburt wurden die Zwillinge damals nach Hause entlassen, wo die Therapien wie beispielsweise Krankengymnastik und Logopädie weitergehen und die Familie noch viele Jahre begleiten. „All die Jahre waren sie immer sehr geduldig und tapfer bei Eingriffen, OPs und Therapien. Sie sind fast immer gut gelaunt“, so die Zwillingsmutter.

Frühgeborene im Klinikum Saarbrücken

Frühgeborene sind in der Kinderheilkunde die größte Patientengruppe und werden im Klinikum Saarbrücken schon immer medizinisch behandelt. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich dieser Bereich dank des Chefarztes Prof. Dr. Jens Möller immer weiter spezialisiert. Nach Umbaumaßnahmen konnte das  Perinatalzentrum (Kreißsaal mit OP-Einheit, Entbindungsstation und Kinderintensivstation) bereits 2007 in die modernisierten Räumlichkeiten in den zweiten Stock des Haupthauses ziehen, so dass die Wand-an-Wand-Versorgung von Mutter und Kind möglich ist. Seit dieser Zeit ist das Perinatalzentrum als Zentrum der höchsten Versorgungsstufe ( Level 1) anerkannt.  Zwischen High-Tech und Menschlichkeit haben sich in der Behandlung von kleinsten Frühgeborenen verschiedenste Behandlungsmethoden etabliert wie (beispielsweise) der Aufbau und die Festigung der emotionalen Bindung zwischen Eltern und Kind(ern), das so genannte „Bonding“ (auch bei Kaiserschnitten), eine qualitativ hochwertige Still- und Laktationsberatung, der Stillambulanz, die klinikeigene Frauenmilchbank und das Traglingskonzept. Als einziges Krankenhaus im Saarland wurde das Klinikum Saarbrücken zum babyfreundlichen Perinatalzentrum in der Großregion anerkannt.

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Die Zwillinge Marius (links) und Marcel Grauvogel.
Die Zwillinge Marius (links) und Marcel Grauvogel. Marius hat hat sich nach einem FSJ für eine Ausbildung im Klinikum Saarbrücken entschieden und startete zum 1. August in die vierjährige Ausbildung zum Pflegefachmann mit Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie.