Tierische Hilfe: Auf dem Winterberg sind Assistenzhunde willkommen

Pressemitteilung /

Als erstes Krankenhaus im Saarland schließt sich das Klinikum Saarbrücken der Kampagne "Assistenzhund willkommen" an.

„Assistenzhunde haben im Klinikum Saarbrücken ab sofort Zutritt - außer in medizinisch heiklen Bereichen“, sagte Pflegedirektor Hagen Kern bei einem Zusammentreffen mit Vertreterinnen der gemeinnützigen Organisation Pfotenpiloten e.V. Ein gut gepflegter Assistenzhund sei überall dort kein Problem, wo Menschen in Straßenkleidung erlaubt sind. Zudem seien anerkannte Assistenzhunde sehr gut ausgebildet und stets diszipliniert.

Manuela kommt immer im Doppelpack mit Hündin Safija

Assistenzhunde im Dienst sind mit Kenndecke oder Führgeschirr, in seltenen Fällen auch mit Halstuch, gekennzeichnet. Viele Menschen kennen den Blindenführhund, auch das Team Winterberg hat einen: Er gehört zu Manuela Veith, die seit 2015 im Klinikum Saarbrücken in der Telefonzentrale arbeitet und immer im Doppelpack mit ihrer Schweizer Schäferhündin Safija zur Arbeit kommt. Assistenzhunde unterstützen nicht nur blinde Menschen, sondern auch: Menschen im Rollstuhl, mit Hörbehinderung, Autismus, Epilepsie, Diabetes, lebensbedrohlichen Allergien oder einem posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS).

Assistenzhunde spüren, was passieren wird

Sie brauchen diese „tierische Hilfe“, um am täglichen Leben teilzunehmen – wie zum Beispiel die 16 Jahre alte Franzi aus dem Saarland, die an Epilepsie leidet und die jetzt hofft, mit Hund auf dem Winterberg behandelt zu werden. Denn Moses spürt früher als sein Frauchen, wenn ein Anfall naht. "Er stupst mich dann und im Gehen blockiert er", erzählt Franzi.

Der Austausch vor dem Haupteingang des Winterbergs förderte auch Klärungsbedarf hinsichtlich der praktischen Umsetzung zu Tage. So fragten zum Beispiel Personaldirektor Thomas Hesse und Carolin Hägele, pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme: „Wie sollen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denn verhalten, wenn der Hundehalter hilflos und nicht ansprechbar ins Krankenhaus kommt? Gibt es eine kurze Checkliste, wie man sich im Umgang mit dem Assistenzhund richtig verhält? Wo sind Notfallkontakte hinterlegt?“

Vor allem in Notfällen ist Barrierefreiheit wichtig

Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor sowie Leiter der Zentralen Notaufnahme Dr. Christian Braun sagte: „Ich freue mich, dass das Team Winterberg gemeinsam mit der Landeshauptstadt diesen wichtigen Schritt gehen durfte. Gerade in medizinischen Notfällen ist Barrierefreiheit besonders wichtig.“ Die Vertreterinnen der gemeinnützigen Organisation Pfotenpiloten e.V.  Hannah Reuter und Manja Maserati fanden diese Anregungen nützlich und wichtig. Sie versprachen, eine kurze Checkliste zusammenzustellen. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Saarbrücken, Katrin Kühn, dankte für den guten Austausch und die wertvollen Anregungen. 

Wir sagen DANKE an die Pfotenpiloten und die Stiftung Assistenzhund für das Engagement und die Aufklärungsarbeit. 

Einen Radiobeitrag zum Thema hat SR3 gemacht, hier nachzuhören.

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Pflegedirektor Hagen Kern, Carolin Hägele (Pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme), Katrin Kühn (Behindertenbeauftragte der Stadt Saarbrücken), Manuela Veith, Personaldirektor Thomas Hesse, Hannah Reuter (Pfotenpiloten e.V.), Wolfgang Rau, Manja Maserati (Pfotenpiloten) und Franzi Weller (von links).