Wer den Winterberg erklimmt, um zum Klinikum Saarbrücken zu gelangen, wird ab sofort von einem 3,50 Meter mal 3 Meter großen Logo begrüßt. Das blau-grüne Branding des Krankenhauses ziert nun die zuvor eher triste Fassade des Parkhauses. An die Wand gebracht hat es der Saarbrücker Künstler Edem Dippel – in einem mehrtägigen Arbeitseinsatz bei teils schweißtreibenden Temperaturen. Zuvor hatten die Gärtner des Klinikums die am Parkhaus rankenden Pflanzen zurückgeschnitten, um eine ausreichend freie Fläche zu kreieren.
Bevor es losgehen konnte, gab es allerdings ein Problem – ein 3,5 Tonnen schweres Problem, um genau zu sein. Der Teleskopsteiger, der Edem Dippel nach oben transportieren sollte, steckte fest – die Räder hatten sich in den Rasen eingegraben. Da war guter Rat teuer – einfach schieben ließ sich das Gefährt nämlich nicht. Doch an dieser Stelle zeigte sich einmal mehr, wie schnell am Winterberg die Zahnräder ineinandergreifen, wenn es drauf ankommt: Kurzerhand setzten die Mitarbeiter des Technikteams alle Hebel in Bewegung, um den Steiger aus seiner misslichen Lage zu befreien und ihn an Ort und Stelle zu bugsieren.
Trapezblech stellt Künstler vor Herausforderung
Dann konnte Edem Dippel endlich mit der eigentlichen Arbeit in luftiger Höhe beginnen. Zunächst wurde vermessen, dann kam die Schablonenfolie mit dem Logo auf die Wand. Eine besondere Herausforderung stellte das Trapezblech mit seinem wellenförmigen Relief dar, wie der Künstler erklärt. Die erhabenen Stellen wurden mit der Farbrolle bemalt, knifflig wurde es bei den Vertiefungen. Diese füllte Edem Dippel mit einem feinen Pinsel aus. Natürlich durften bei der Aktion auch Spraydosen nicht fehlen.
„Ich habe bereits in meiner Kindheit gern gemalt und gezeichnet“, erzählt er. „Später entwickelte sich das Ganze zu einer Leidenschaft für Graffiti-Kunst.“ Der 36-Jährige zog 2008 aus Bayern nach Saarbrücken und studierte Kommunikationsdesign – seit dieser Zeit nahm er vermehrt Auftragsarbeiten an. Doch auch künstlerisch betätigte er sich im Saarbrücker Raum immer mal wieder. „Ich mag es, Bilder entstehen zu lassen und gestalterische Herausforderungen zu meistern. Ich schaue gern auf etwas, was ich gemacht habe.“
Logo ist jetzt von Weitem zu sehen
Auch wenn das Wandbild am Parkhaus auf dem Winterberg streng genommen keine Kunst ist, wie Edem Dippel betont, kann sich das Ergebnis auf jeden Fall sehen lassen. Das blau-grüne Logo wird künftig sicherlich so manchen erfreuen, der auf den Winterberg kommt. Das Team Winterberg sagt Edem Dippel und allen anderen Beteiligten: Vielen Dank für den Einsatz!
