Mobilisierungsstühle bringen schwerkranke Patienten auf die Beine

Pressemitteilung /

Dank einer Spende der Lord-Stiftung bekommen bewegungseingeschränkte Menschen eine neue Perspektive.

Dass Patienten nach einer überstandenen schweren Erkrankung wieder zurück ins Leben finden, ist für Ärzte, Pflegepersonal, Angehörige – und natürlich die Patienten selbst – eine Herausforderung. Mangelnde Beweglichkeit nach langer Liegezeit ist ein Problem. Durch eine großzügige Spende der Saarbrücker Lord-Stiftung hat das Klinikum Saarbrücken nun einen erweiterten Handlungsspielraum: Mit drei zusätzlichen sogenannten Mobilisierungsstühlen können jetzt sogar stark bewegungseingeschränkte Menschen sitzend oder stehend das Bett verlassen und auf Augenhöhe ihr Umfeld erleben. „Frühmobilisierung ist zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten entscheidend“, sagt Neurologie-Chefarzt Prof. Dr. Andreas Binder.

Kürzlich erreichte eine hilfreiche Spende das Klinikum Saarbrücken: Nicole Strasser, Sprecherin der Lord-Stiftung und Vorsitzende des Stiftungsbeirats, besuchte die zertifizierte überregionale Stroke Unit der Klinik für Neurologie und übergab den ersten sogenannten „Mobilizer“. Zwei weitere Stühle für die Pneumologie sowie Neuro- und Unfallchirurgie folgen innerhalb der nächsten beiden Jahre. Diese ermöglichen unter anderem die Frühmobilisierung von stark bewegungseingeschränkten Menschen. Denn besonders die fehlende Mobilität von Patientinnen und Patienten in einem langen Genesungsprozess stellt sie selbst, aber auch Pflegepersonal und Ärzte vor große Herausforderungen.

Einsatz aus medizinischer und pflegerischer Sicht sinnvoll

Prof. Dr. Andreas Binder, Chefarzt der Klinik für Neurologie, und Beate Altpeter, pflegerische Leitung der neurologischen Station, zeigen sich dankbar für die Spende und betonen die zahlreichen Vorteile: „Bei schwer erkrankten Menschen, die lange Zeit ans Bett oder die Intensivstation gebunden sind, ist fehlende Beweglichkeit ein großes Problem. Der Mobilizer erleichtert uns auf Station, die Menschen früh zu mobilisieren, auch wenn sie selbst nicht mithelfen können. Ohne solche Hilfsmittel ist dies aus medizinischer, aber auch aus personeller Sicht schwer umsetzbar.“ Denn eine Mobilisierung Schwerstkranker sei sehr zeitaufwändig und brauche ausreichend Personalkapazitäten.

Was kann der Mobilisierungsstuhl?

Um zu zeigen, wie der Stuhl in der Praxis funktioniert und welche Vorteile er hat, schlüpfte Pflegedirektor Hagen Kern in die Rolle eines Patienten und wechselte so die Perspektive: Physiotherapeut Rudolf Schopp, stellvertretende Leitung der Abteilung Physikalische Therapie, und Ergotherapeutin Céline Jung, beide vom Klinikum Saarbrücken, transferierten ihn beispielhaft vom Krankenbett in den Mobilisierungsstuhl. Für die Teilnehmenden der Stiftung war dies ein beeindruckender Moment. „Es ist wunderbar zu sehen, dass unsere Spende wirkliche Entlastung bringt“, sagte Nicole Strasser.

Ergotherapeutin Céline Jung zeigte den Anwesenden ganz konkret die verschiedenen Möglichkeiten, wie der Mobilisierungsstuhl in der Therapie angewendet werden kann. „Nicht nur aus medizinscher, sondern auch aus psychologischer Sicht ist der Stuhl eine große Hilfe im Alltag mit den Patientinnen und Patienten. Wir können ihnen so zeigen, dass es – im wahrsten Sinne des Wortes - aufwärts geht, dass Bewegung nach und nach wieder möglich wird und sich der Wirkungskreis wieder erweitern kann. So schöpfen sie neuen Mut, Hoffnung und Motivation.“

Matthias Mudra, Verwaltungsdirektor des Klinikums, ist von der Spende begeistert. „Für das Team Winterberg ist dies ein großer Gewinn. Es ist toll, dass sich die Lord-Stiftung so für das Patientenwohl und unsere Beschäftigten einsetzt.“

Gutes tun: Wieso auch wir als Krankenhaus auf Spenden angewiesen sind

Aus Überzeugung und für unsere Patienten und Patientinnen bieten wir auch Maßnahmen an, die über medizinische Notwendigkeiten hinausgehen. Diese werden jedoch nicht durch Krankenkassen oder andere Träger gedeckt, weshalb alternative Finanzierungswege nötig sind. Der „Mobilizer“ ist hier ein Beispiel dafür, denn er wurde durch die Lord-Stiftung in Saarbrücken gefördert.

Lord-Stiftung dient dem Wohl von Patienten und Patientinnen

Die Lord-Stiftung hat zum Ziel, bestmöglich zum Wohle der Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen beizutragen. Die Stifterfamilie setzt sich hierfür schon seit mehreren Jahren ein. Eigene Erfahrungen bilden hierbei den Antrieb und die Motivation.

In einer engen Verkettung des Gesundheitswesens mit medizinisch-technischem Fortschritt und qualitativen, medizinischen Ausbildungsmöglichkeiten sehen sie Potenzial für Verbesserungsmöglichkeiten für alle Beteiligten – von Patientin oder Patient über Angehörige zu Pflegekräften und Arztpersonal.

Das Team Winterberg ist dankbar für die nützliche Spende und freut sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit der Lord-Stiftung.

Führung durch Simulationszentrum auf dem Winterberg

Aus diesem Grund freuten sich Vorstand und Beirat der Lord-Stiftung über den Rundgang durch das Simulationszentrum auf dem Winterberg, um zu sehen, wie und wo medizinische Fachkräfte im Klinikum Saarbrücken weitergeschult werden. PD Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, führte die Besucher von der Lord-Stiftung durch das Simulationszentrum, das innerhalb der letzten zehn Jahre unter seiner Leitung entstanden ist. Hier können verschiedene medizinische Eingriffe unter professioneller Aufsicht an Simulationspuppen und –modellen geübt werden, wie zum Beispiel Reanimation oder das Legen einer Periduralanästhesie (PDA). Dr. Schwarzkopf zeigte außerdem, wie eine Bronchoskopie durchgeführt wird.

 

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Pflegedirektor Hagen Kern zeigt, wie der Mobilisationsstuhl funktioniert, den die Lord-Stiftung dem Klinikum Saarbrücken gespendet hat.
Physiotherapeut Rudolf Schopp und Ergotherapeutin Céline Jung zeigen dem Pflegedirektor Hagen Kern, wie es geht.
Aus einer Liegendposition im Bett kann ein Patient sicher in eine aufrechte Position gebracht werden.
Erfolgreiche Übergabe: Nicole Strasser von der Lord-Stiftung (3.v.r.) war beeindruckt und freute sich, dass die Spende Entlastung bringt.