Klinikum Saarbrücken etabliert Darmkrebszentrum auf dem Winterberg

Pressemitteilung /

Kommunikation und Vernetzung ist das A und O im frisch zertifizierten Darmkrebszentrum auf dem Winterberg.

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) bescheinigte dem Team um Chefarzt Dr. Dr. habil Gregor Stavrou eine exzellente Behandlungsqualität und belohnte die sehr gute fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit sowie die operative Versorgungsqualität mit einer Erstzertifizierung des Darmkrebszentrums (DKZ). Patientinnen und Patienten – nicht nur mit onkologischen Diagnosen – können im Klinikum Saarbrücken auf eine qualitativ hochwertige medizinische Expertise zugreifen.


Das Klinikum Saarbrücken hat eine weitere Etappe in Sachen interdisziplinäres Arbeiten gemeistert. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat das Darmkrebszentrum (DKZ) des Winterbergs unter Leitung von Chefarzt Dr. Dr. habil Gregor Stavrou erstzertifiziert. Das Zentrum wird aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Chirurgische Onkologie koordiniert. Im DKZ vorstellen können sich Menschen, die an Darmkrebs erkrankt sind – insbesondere auch dann, wenn es sich um eine fortgeschrittene Erkrankung mit Metastasen handelt. Hier kommt den Patienten die Zentren-Bildung um das zertifizierte Leberzentrum, das Thorax-Zentrum sowie alle verfügbaren interventionellen Behandlungsmöglichkeiten des Onkovaskulären Zentrums zu Gute. Auch für eine Zweitmeinung in der Behandlung von Darmkrebs können sich die Patienten jederzeit vorstellen.

Darmkrebs ist zweithäufigste Krebserkrankung

Die Diagnose Darmkrebs hören mehr als 70.000 Menschen jährlich: Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, nimmt zwar mit dem Alter zu, grundsätzlich ist das aber ein Thema für jedes Alter. Zu Beginn ist Darmkrebs oft für die Patienten beschwerdefrei, wird daher häufig erst spät erkannt – hier kann nur die regelmäßige Darmkrebsvorsorge mit einer Darmspiegelung helfen – so kann der Krebs im Frühstadium erkannt und mit großer Wahrscheinlichkeit geheilt werden. Dank multimodaler und interdisziplinärer Therapien haben sich die Heilungschancen inzwischen auch für fortgeschrittene Tumorstadien deutlich verbessert, dank individuell auf den Betroffenen abgestimmte Behandlungskonzepte.

"Hohe Motivation des Behandlungsteams"

Die Auditoren der DKG prüften die beteiligten Fachbereiche, Stationen sowie interne und externe Kooperationspartner zwei Tage lang „auf Herz und Nieren“ und hoben zum Abschluss der Zertifizierungsrunde besonders die „sehr gute klinische Zusammenarbeit“ und die „sehr gute operative Versorgungsqualität bei Darmkrebspatienten“ hervor. Sie betonten die hohe Motivation des gesamten Behandlungsteams und das sehr breit aufgestellte Behandlungsangebot – insbesondere das Engagement für die Patienten neben der eigentlichen Krebsbehandlung durch die Supportivleistung des Psychoonkologie-, Sozial- und Palliativmedizinischen Dienstes und der Ernährungsberatung wurde positiv im Sinne einer ganzheitlichen Patientenversorgung bewertet.

Interdisziplinarität und Vernetzung

Beim Team des DKZ auf dem Winterberg setzt man wie bei vielen anderen medizinischen Leuchttürmen im Klinikum Saarbrücken auch ganz bewusst auf Interdisziplinarität und Vernetzung. „Denn Chirurgie ist immer Teamarbeit“, sagt Chefarzt Dr. Dr. habil Gregor Stavrou, der die Zertifizierung mit seinem Team seit mehr als einem Jahr akribisch vorbereitet hat. „Wir bieten eine Behandlung auf qualitativ hohem medizinischen Niveau, eingebettet in eine hochwertige diagnostische Infrastruktur und operative Expertise“, bekräftigt er. Seit Neuausrichtung der chirurgischen Klinik Ende 2017 ist das onkologische Spektrum in der Breite der Behandlung deutlich angewachsen, neben hohen Fallzahlen in der Darmkrebschirurgie, die Voraussetzung für die Zertifizierung sind, wurde auch ein Leber-Zentrum zertifiziert und die Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie ausgebaut. Dabei bildet die hohe Expertise in der minimal-invasiven Chirurgie (aktuell werden 85 % der Darmkrebs-OPs minimal-invasiv durchgeführt) für die Patienten einen großen Vorteil, auch an der Leber macht dies das Klinikum Saarbrücken als eine von wenigen Kliniken in Deutschland bereits minimal-invasiv (aktuell Anteil von mehr als 40 % der operativen Versorgung). Auch Metastasen der Lunge können auf dem Winterberg mittlerweile zumeist minimal-invasiv entfernt werden – damit ist das gesamte operative Spektrum vorhanden.

Tumorkonferenz ist das Herzstück

Entscheidend ist in der Behandlung der Patienten, dass im Zentrum auf dem Winterberg das gesamte mögliche Behandlungsspektrum für die Patienten vorgehalten wird, so dass für jede Patientin und jeden Patienten eine individuelle Versorgung möglich ist. Die Behandlung wird für jeden einzelnen Patienten im Rahmen einer Tumorkonferenz festgelegt – sie ist das Herzstück des Darmkrebszentrums und bündelt die Expertise aus medizinischer Onkologie, chirurgischer Onkologie, Strahlentherapie und vielen weiteren an der Behandlung beteiligten Experten.

 

Weitere Information gibt es hier.

 

Warum sollte sich ein Krankenhaus zertifizieren lassen?

Es ist ein Qualitätsmerkmal und bescheinigt der jeweiligen Klinik / dem jeweiligen Zentrum strukturiertes Arbeiten auf hohem Niveau und in einer überdurchschnittlichen Qualität. Die Deutsche Krebsgesellschaft möchte nach eigenen Angaben durch ihr Zertifizierungssystem die Betreuung onkologischer Patienten verbessern und „ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung ermöglichen, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben orientiert“. Basis dieses Systems sind die zertifizierten Zentren. Diese Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen. Die Anforderungen sind in Erhebungsbögen mit Qualitätsindikatoren zusammengefasst. Sie werden in interdisziplinären Kommissionen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert. Leitlinien spielen eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Qualitätsindikatoren.

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft

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Chirurg während einer Operation im OP.