Schlaganfall: Eine Erkrankung, die keine Zeit hat

Pressemitteilung /

Unter dem Motto „Symptome verschwinden, Ursachen nicht“ steht der diesjährige Weltschlaganfalltag am 29. Oktober.

Eine Erkrankung, die keine Zeit hat

Heimlich, still und leise – so kündigt sich meist der Schlaganfall an. Vor dem ‚großen Schlag‘ kommen die ‚kleinen‘, die sogenannten transitorisch-ischämischen Attacken, kurz TIA. Diese vorübergehenden Durchblutungsstörungen im Gehirn verursachen Schlaganfall-Symptome wie beispielsweise Sprach-, Lähmungs- und Sehstörungen oder Taubheitsgefühle und verschwinden innerhalb von 24 Stunden wieder. Betroffene berichten nach dem Schlaganfall häufig von den ersten Symptomen, die den Schlaganfall angekündigt haben, aber keiner- meistens sie selbst auch nicht - ernst genommen hat. Der Schlaganfall ist eine Erkrankung, die alleine in Deutschland jährlich ca. 260.000 Menschen betrifft.

Unter dem Motto „Symptome verschwinden, Ursachen nicht“ steht der diesjährige Weltschlaganfalltag. Er hat eine ganz wichtige Aufgabe: Dieser Tag soll insbesondere Nicht-Mediziner für diesen lebensbedrohlichen Notfall sensibilisieren und eine wichtige Botschaft übermitteln:  Wahrnehmungsstörungen sind Warnzeichen, müssen ernst genommen werden und brauchen eine rasche medizinische Abklärung – eine TIA ist ein Notfall.

Time is brain

„Die Angst vor Corona prägt immer noch die Notfallversorgung. Viele Erkrankte erreichen uns nicht oder viel zu spät aus Angst vor einer Infektion. Schlaganfallähnliche Symptome bedürfen eine rasche medizinische Abklärung, das ist ein Notfall“, bestätigt Prof. Dr. Andreas Binder, Chefarzt der Klinik für Neurologie mit zertifizierter überregionaler Comprehensive Stroke Unit. „Mit dem sogenannten FAST-Test kann man den Verdacht auf einen Schlaganfall und eine TIA prüfen, auch wenn man nicht vom Fach ist. Die Zeitachse ist insbesondere bei Schlaganfällen eine kritische Größe.

Damit es durch die fehlende Durchblutung nicht zu irreversiblen Hirnschädigungen kommt, muss der/die  Betroffene sofort in eine Klinik mit spezieller neurologischer Ausrichtung mit Schlaganfalleinheit. Am besten wie hier auf dem Winterberg in ein Neurovaskuläres Zentrum (NVZ).“

NVZ – was ist das? Experten des Klinikum Saarbrücken erklären, was ein Neurovaskulären Zentrum ist

Klinikum Saarbrücken: Neurovaskuläres Zentrum (klinikum-saarbruecken.de)

„Der Fast-Test ist ein Hilfsmittel und Indikator, ersetzt natürlich nicht die klinische Diagnostik, die in der Notfallversorgung einer TIA oder eines Schlaganfalles erforderlich ist und auch nicht den sofortigen Anruf beim Rettungsdienst. Aber: Der Test gibt Angehörigen in einer Notfallsituation einen ersten Hinweis auf einen Schlaganfall. Wichtig ist es, hinzuhören, wenn die ersten Beschwerden geäußert werden und die Symptome ernst zu nehmen“, sagt Prof. Dr. Andreas Binder.

Was ist der FAST-Test?

Bei diesem Schnelltest wird neben der Sprache ebenfalls die Motorik sowie die kognitive Umsetzung geprüft. Der Test besteht aus:

F= Der/ die Betroffene sollte lächeln (Face=Gesicht) – Hängt ein Mundwinkel herab?

A= Der/ die Betroffene sollte die Arme nach vorne heben, die Handflächen nach oben drehen (Arms=Arme).

S=Der/ Die Betroffene sollte einen einfachen Satz nachsprechen (Speech=Sprache).

T=Symptome treffen zu, Notruf 112 wählen (Time=Zeit)

Weitere Infos zum „FAST-TEST“ es auf den informativen Seiten der Deutschen Schlaganfallhilfe. Der FAST-Test: Schnell einen Schlaganfall erkennen! 

Passend zum Weltschlaganfalltag wurde der 48-jährige Chefarzt von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel außerplanmäßig zum Professor ernannt. Wir gratulieren.

Zurück
Schlaganfall, Gehirn, Weltschlaganfalltag
Eine Erkrankung, die keine Zeit hat: der Schlaganfall.