Bei insgesamt 1,7 Millionen mit Astrazeneca Geimpften in Deutschland trat bis Anfang März 2021 bei sieben Geimpften der Verschluss einer Vene des Gehirns durch ein Blutgerinnsel auf. Drei der Betroffenen sind verstorben. Ob diese „Sinusvenenthrombose“ in den beobachteten Fällen auf die Impfung oder auf andere Ursachen zurückzuführen ist, wird Gegenstand der Untersuchung sein.
Man muss wissen: Sinusvenenthrombosen sind insgesamt sehr selten und treten auch ohne erkennbaren Anlass auf. Leitsymptom ist der neuartige Kopfschmerz, der zumeist subakut, das heißt über Tage sich langsam aufbaut. Weniger häufig ist ein akuter, schwerer, neuartiger Kopfschmerz. Zusätzlich können Sehstörungen oder auch neurologische Ausfallsymptome auftreten.
Die Diagnose wird per Computertomographie oder Kernspintomographie gestellt. Die Therapie erfolgt mittels blutverdünnender Medikamente. Hierunter ist die Prognose in der Regel günstig mit Rückbildung der Symptome und der Thrombose.
Da es allerdings als Impfreaktion bei vielen Personen zu vorübergehenden Kopfschmerzen kommen kann, ist es nicht notwendig, bei jedem Menschen, der nach der Impfung über Kopfschmerzen klagt, eine weiterführende neurologische Diagnostik mit Bildgebung durchzuführen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt, dies solchen Personen vorzubehalten, die in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Impfung über einen Zeitraum von mehreren Tagen neuartige und ungewöhnlich starke Kopfschmerzen bemerken, welche auf die üblichen, frei verkäuflichen Analgetika nicht oder nur unzureichend ansprechen.