Corona-Tagebuch: Die 4. Corona-Welle
Mein Name ist Karsten Schmitt. Ich bin 32 Jahre alt und seit 2012 Teil des Teams Winterberg – seitdem arbeite ich auf der Intensivstation 43 im Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin. Nach meiner (erfolgreich abgeschlossenen) Fachweiterbildung zum Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin und der Qualifikation zur Leitung im Pflegedienst wurde ich vor zwei Jahren Stationsleitung der Intensivstation 43.
Nahezu parallel mit Antritt dieser Stelle kam die Corona-Pandemie. Diese zeigt nun bereits seit einiger Zeit sehr deutlich, zu welchen Leistungen die Pflegekräfte überall auf der Welt fähig sind. Speziell bei uns im Corona-Schwerpunktzentrum wird seither ein Spagat zwischen Corona und Alltagsgeschäft hingelegt, der seinesgleichen sucht.
Ich möchte den Menschen außerhalb der Krankenhäuser aufzeigen, welche Herausforderungen Tag für Tag auf uns warten und reflektieren, wie sich die Kollegen in diesen Situationen fühlen, ich möchte das Seelenleben der Mitarbeiter und auch meins darstellen. Ich möchte deutlich machen, dass dies kein Job wie jeder andere ist, den man einfach abarbeitet. Der Job ist so viel mehr und er birgt ganz viele Emotionen: Empathie, Wut, Traurigkeit und auch mal Freude. Ich finde es wichtig, dass die Menschen draußen das wissen. Und das war mein Antrieb, um dieses Tagebuch zu verfassen.
Ich hoffe, ich kann helfen, diese Pandemie und unsere Rolle darin ein Stück weit verständlicher zu machen.
Hinweis: Aus Gründen des Datenschutzes wurden die Anfangsbuchstaben der Patientennamen willkürlich vergeben.

Karsten Schmitt
Pflegerischer Leiter der Intensivstation 43