Weltkrebstag unter dem Motto „Versorgungslücken schließen“

Pressemitteilung /

Krebs erkennen, bevor er entsteht ist das Ziel der Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung.

Krebs zeichnet viele Gesichter, auch das von Ramona Dincher. Über Nacht wurde zur Krebspatientin. Heute sieht man nur bei genauerem Hinsehen eine haarfeine Narbe an der Oberlippe, die an den Krebs erinnert.

Das Wort „Krebs“, unabhängig von der Art, steht immer für eine bösartige Erkrankung, die Lebensqualität nimmt und lebensverkürzend sein kann. Im Kampf gegen den Krebs sind Prävention und die moderne Medizin die härtesten Gegner. Der heutige Weltkrebstag, der von der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) ausgerufen wurde und bereits zum 22. Mal stattfindet, möchte daran erinnern und steht unter Motto „Versorgungslücken schließen“. Der Krebs der heute 60-Jährigen wurde nicht im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt, sondern war ein Zufallsbefund einer aufmerksamen Nicht-Medizinerin. Die medizinische Versorgung von Ramona Dincher hatte eine Lücke.

Rückblick: Bei der Gesundheits- und Krankenpflegerin wurde im Sommer 2020 ein Basalzellkarzinom an der linken Oberlippe diagnostiziert. Die bösartige Hautveränderung fiel nicht ihr selbst, sondern einer Kosmetikerin auf. Der Verdacht bestätigte sich und es folgte ein chirurgischer Eingriff in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums Saarbrücken, bei der das Karzinom entfernt werden konnte. „Ursächlich für diese Art des Hautkrebses ist neben einer genetischen Veranlagung in erster Linie die intensive UV-Belastung, verbunden mit sogenannten ‚Expositionsspitzen‘, also dem Sonnenbrand“, bestätigt Dr. Dr. Herbert Rodemer, Chefarzt der Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie. „Hier werden die betroffenen Hautstrukturen nachhaltig geschädigt, dies geschieht meist schon im Kindesalter. In der Folge entwickelt sich der Hautkrebs.“

Das Basalzellkarzinom ist in Mitteleuropa der häufigste Hauttumor, rund 80% aller Fälle sind im Gesicht lokalisiert. Die meist kleinen Hautveränderungen, beispielsweise in Form eines kleinen Knötchens, werden zu Beginn häufig von den Betroffenen nicht als Hautkrebs wahrgenommen. Die Hautkrebs-Früherkennung ist ein präventives Angebot der Krankenkassen, auf das die Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren einen Anspruch haben, aber laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nur rund 30 Prozent der Anspruchsberechtigten nutzen.

Präventive Maßnahmen 

„Der angepasste Sonnenschutz ist die wirksamste Maßnahme gegen Lichtschäden der Haut“, so der Chefarzt. „Damit ist neben der Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ebenfalls eine angepasste Kleidung, im besten Fall mit UV-Schutz, sowie ein angepasstes Verhalten gemeint. Stundenlanges Sonnenbaden mit Sonnenbrand kann nachhaltige Folgen haben, die meist erst Jahrzehnte später auftreten“.

Die Sonnenbrände aus Kindertagen kann man nicht ungeschehen machen, aber jeder von uns kann die Zukunft gestalten. Krebsvorsorgetermine beim Facharzt schließen Lücken, werden in der Regel refinanziert und können Leben retten.

 

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Portrait: Gesundheits- und Krankenpflegerin Ramona Dincher.
Heute sieht man bei Ramona Dincher nur bei genauerem Hinsehen eine haarfeine Narbe an der Oberlippe, die an den Krebs erinnert.