So auch die Geschichte einer jungen Medizinstudentin, die im Jahr 2020, mitten in der Pandemie, als Corona-Helferin auf den Winterberg kam. Mit Engagement, Ruhe und Herz unterstützte sie das Team in einer für alle herausfordernden Zeit. Was damals als spontaner Hilfseinsatz begann, wurde zum Beginn einer bemerkenswerten Laufbahn.
Bereits während ihres Medizinstudiums entschloss sich Dr. Paula Vogelgesang, in der Phase der Pandemie dort zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wurde. „Ich wollte einfach helfen und bin geblieben. Der Berg war für mich von Anfang an mehr als nur ein Arbeitsplatz“, berichtet die frisch promovierte Ärztin heute rückblickend.
Zwischen Klinikalltag und Datenanalyse
Zwei Jahre nach ihrem Einsatz als Corona-Helferin begann sie ihre Promotionsarbeit unter der Betreuung von Prof. Dr. Florian Custodis, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II im Klinikum Saarbrücken.
Im Fokus ihrer Arbeit stand die Auswertung der Überlebensdaten des Cardiac Arrest Centers (CAC) der vergangenen zehn Jahre. Allein im Saarland erleiden jährlich rund 1.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Prognose reanimierter Patienten hängt im Wesentlichen davon ab, wie schnell und mit welcher Qualität die Ursache des Herz-Kreislauf-Versagens behandelt wird.
Ihre zentrale Erkenntnis: Die Einführung der CAC-Struktur im Rahmen der Zertifizierung hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben oder die neurologische Prognose der Patientinnen und Patienten. Dieser Befund lässt sich damit erklären, dass bereits vor der offiziellen Zertifizierung zentrale Strukturen und Behandlungsmethoden eines CAC im Klinikum Saarbrücken etabliert waren und „gelebt“ wurden. Im März 2025 präsentierte sie ihre Ergebnisse auf dem Jahreskongress der Saarländisch-Pfälzischen Internisten Gesellschaft e. V. und wurde mit einem Posterpreis ausgezeichnet.
Ein Weg, der inspiriert
„Paula Vogelgesang hat vom ersten Tag an nicht nur ihr medizinisches Interesse unter Beweis gestellt, sondern auch ihre wissenschaftliche Strukturiertheit und eine analytische Denkweise. Sie hat ihren Weg mit beeindruckender Klarheit und Ausdauer gemeistert. Es erfüllt mich als Doktorvater mit großer Freude und Stolz, eine so reflektierte und zielstrebige junge Kollegin begleiten zu dürfen“, betont Prof. Dr. Custodis.
Auch klinisch blieb sie dem Berg verbunden. Teile ihres PJ absolvierte sie vor Ort. Seit Februar 2025 verstärkt sie als Assistenzärztin die Gynäkologie unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Ralph Sascha Baum. „Sie bringt nicht nur medizinisches Wissen mit, sondern auch eine besondere menschliche Wärme. Für das Team ist sie ein echter Gewinn“, so Dr. Baum.
Nach der erfolgreichen Verteidigung ihrer Promotionsarbeit darf sie sich nun Dr. med. nennen. Dieser Meilenstein spiegelt nicht nur Wissen und Leistung wider, sondern zeigt auch, dass man mit Herzblut Großes erreichen kann.




