Schulterschmerzen - wann kommt eine Operation in Betracht?

Pressemitteilung /

Die Schulter ist das beweglichste Kugelgelenk im menschlichen Körper. Knochen, Muskeln, Sehnen und auch die Schleimbeutel arbeiten zusammen, um die Beweglichkeit zu garantieren. Das Zusammenspiel der  beteiligten Strukturen ist hochkomplex und in vieler Hinsicht störanfällig. So klagt mehr als jeder Zehnte über häufige oder anhaltende Schmerzen in der Schulter. Entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Ver-schleißerkrankungen wie Arthrose, Risse im Muskel- oder Sehnengewebe, Kalkablagerungen, aber auch Unfälle können zu anatomischen Veränderungen des Schultergelenks führen.

In den meisten Fällen kann konservativ, d.h. ohne Operation, mit Tabletten, Spritzen und Physiotherapie geholfen werden. So bringen Kühlung oder Injektionen oft Linderung, z.B. von Kortison bei einem akuten Arthroseschmerz (sog. „Aktivierte Arthrose“) des Schultereck-Gelenkes. Auch bei der Behandlung einer sogenannten Kalkschulter steht zunächst die Schmerzlinderung mit Medikamenten, Spritzen und Physio-therapie im Vordergrund.

Es gibt allerdings eine Reihe von Indikationen, bei denen ein operativer Eingriff erforderlich wird: So können bei einem Riss der Schultermuskulatur (Rotatorenmanschette) diese mit einer speziellen Nahttechnik refixiert werden oder bei anhaltenden Beschwerden bei einer Kalkschulter das Kalkdepot operativ entfernt werden. Grundsätzlich gilt: Wenn die Beschwerden trotz konsequenter nicht-operativer Therapie anhalten, hat eine Operation die höchste Erfolgsquote. Meist kann mit einem minimal-invasiven  Eingriff (Arthrosko-pie, Gelenkspiegelung) das Problem behoben werden. Wenn eine Gelenkschädigung so schwerwiegend oder so weit fortgeschritten ist, dass eine Rekonstruktion nicht mehr möglich ist, so steht auch am Schul-tergelenk die Implantation einer Endoprothese (künstliches Schultergelenk) als sehr bewährtes und zuver-lässiges Operationsverfahren zur Verfügung.

In allen diesen Fällen ist der Facharzt gefragt. Ein erfahrener Orthopäde oder Unfallchirurg kann einschät-zen, ob eine Operation Hilfe bringt oder nicht. Hierzu muss zunächst eine exakte Diagnose gestellt werden – bei einer Untersuchung und gegebenenfalls mit  Röntgenaufnahmen, Ultraschall- oder Magnetreso-nanztomographieuntersuchungen.


Ihre Fragen zum Thema Schulter beantwortet Christian Müller, Oberarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie  des Klinikums Saarbrücken in der Zeit vom 5.-19. September 2019 auf der Internetseite des Klinikums Saarbrücken im Bereich „Patienten und Besucher“ / Onlineforum.

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Oberarzt Christian Müller im erklärt im Onlineforum die Funktionsweise der Schulter und warum es Schmerzen geben kann