Die Mitgliederversammlung der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG), der Dachverband der saarländischen Krankenhausträger, hat in Nachfolge von Bernd Mege, der am 1. Oktober 2025 in den Ruhestand eingetreten ist, Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken, zum Vorsitzenden gewählt. "Ich freue mich sehr, dieses Ehrenamt nach 2022 erneut übernehmen zu dürfen. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitgliedern für das einstimmige Vertrauen", sagt Dr. Christian Braun.
Der Saarländische Rundfunk hat berichtet, hier geht es zum Beitrag.
"Krankenhäuser sind kranke Häuser"
Im Mittelpunkt der Beratungen stand – wie bereits in den Jahren zuvor – die anhaltend dramatische und sich weiter verschärfende finanzielle Situation der Krankenhäuser. „Die Krankenhäuser sind längst kranke Häuser geworden. Die vorgeschlagenen Therapien sind entweder wirkungslos, nicht anwendbar oder nicht bezahlbar. Deshalb hofft die Politik auf die Selbstheilungskräfte der kranken Häuser. Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so der SKG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jakobs. „Seit dem 6. Dezember 2022, an dem die Revolution im Krankenhauswesen vom damaligen Bundesgesundheitsminister ausgerufen wurde, sind die Krankenhäuser deutschlandweit in Unruhe. Trotz vollmundiger Ankündigungen, Erpressungen der Länder, gebrochener Versprechen und nicht eingehaltener Zeitpläne stehen wir immer noch hilflos da. Wir haben kein Erkenntnis- aber ein großes Umsetzungsproblem“, so Jakobs weiter. Die Notwendigkeit einer Krankenhausreform wird von den Krankenhäusern nicht bestritten, sie wird sogar unterstützt. Die Ausgestaltung der Reform steht allerdings massiv in Kritik. Eine Reform der Reform wurde zwar bereits beschlossen, allerdings sind substanzielle Verbesserungen, die die Krankenhausreform dauerhaft praxistauglich machen sollten, nach Auffassung der SKG sowie ihres Dachverbandes, der DKG, nicht zu finden und sie bleibt weit hinter den Erwartungen und Forderungen der Länder zurück.
Alle Träger gleichermaßen betroffen
Die ohnehin schon wirtschaftlich sehr unsichere Situation der Kliniken wird durch die neusten Sparbeschlüsse der Bundesregierung zulasten der Krankenhäuser nochmals verschärft. „Einen basiswirksamen Inflationsausgleich wird es auch im kommenden Jahr nicht geben. Aber die Krankenhäuser sollen mit 1,8 Mrd. Euro den Löwenanteil zur Sanierung der GKV-Finanzen aufbringen“, so der SKG-Geschäftsführer. „Die Krankenhausversorgung im Saarland droht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Die Verpflichtung des Bundesgesetzgebers, die Kliniken auskömmlich zu finanzieren, wird längst nicht mehr eingehalten. Das trifft alle Träger gleichermaßen. Weil die Rücklagen aller Kliniken aber mittlerweile aufgebraucht sind und insbesondere die freigemeinnützigen Gesellschaften nicht auf eine Notfinanzierung durch ihre Träger zurückgreifen können, ist auch die verfassungsrechtlich geschützte Trägervielfalt in Gefahr“.
Die SKG besteht seit 75 Jahren und hat sich stets als Sprachrohr ihrer Mitgliedskrankenhäuser mit lauter Stimme in die politische Gesundheitsdiskussion eingebracht. „Aber wir erleben in nie gekanntem Maße, dass die verantwortlichen Politiker im Bund irrlichtern und die Probleme der Krankenhäuser vergrößern statt sie zu lösen“, resümiert Dr. Thomas Jakobs.
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft e.V. (SKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger im Saarland. Sie vertritt seit 1950 die Interessen von gegenwärtig 18 Krankenhäusern des Saarlandes in der Landes- wie Bundespolitik und nimmt ihr per Gesetz übertragene Aufgaben wahr. Die saarländischen Krankenhäuser versorgen jährlich stationär etwa 248.000 Patienten. Mit zusammengenommen rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind sie einer der größten Arbeitgeber des Saarlandes.





