Ein folgenreiches Weihnachtsfest 2019 bleibt Nico Thul wohl für immer in Erinnerung – genauso wie das gesamte Jahr 2019 seine Familie nachhaltig geprägt hat. Im Mai 2019 erleidet seine Mutter Stefanie Thul einen Schlaganfall, verliert das Bewusstsein und wird mit dem Krankenwagen bei uns auf dem Winterberg eingeliefert und umfassend behandelt. Dann, am 24. Dezember, bemerkt Sohn Nico neurologische Ausfallerscheinungen, wie Einschränkungen im Blickfeld. Eine TIA, eine transitorische ischämische Attacke wird bei ihm im Klinikum Saarbrücken diagnostiziert.
Ursache bei Mutter (45) und Sohn (23): ein erhöhtes Risiko durch persistierende Foramen ovale (PFO). Das Foramen ovale ist eine Art Verbindungstunnel zwischen rechtem und linken Herzvorhof. Eine angeborene Öffnung zur Sauerstoffversorgung des Fötus im Mutterleib, die sich meist nach der Geburt verschließt.
Aber eben nicht immer: Jeder vierte Mensch lebt mit einem peristierenden Foramen ovale - meist ohne größere Beschwerden, erklärt PD Dr. Florian Custodis, Chefarzt der Inneren Medizin II. Doch kann es zu Komplikationen kommen, auch wenn es sehr selten als Schlaganfallursache identifiziert wird, erläutert PD Dr. Andreas Binder, Chefarzt der Klinik für Neurologie. Dann sollte, wie zuletzt vor einem Monat bei Nico Thul und zuvor bei Mutter Stefanie, das PFO verschlossen werden.
Durchschnittlich 50 dieser Eingriffe im Jahr werden im Klinikum Saarbrücken durchgeführt. Der knapp halbstündige Eingriff erfolgt über eine Vene in der Leiste. Das PFO wird mittels eines kleinen „Schirmchens“, das langfristig mit dem Gewebe verwächst und sozusagen zum Teil des Herzens wird, verschlossen.
Mehr Informationen finden Sie hier zu unserer Klinik für Herz-, Lungen- und Gefäßkrankheiten sowie zu unserer zertifizierten Überregionalen Stroke Unit.