Tag der Organspende: Entscheidung zu Lebzeiten ist sinnvoll

Pressemitteilung /

Am 4. Juni 2022 ist Tag der Organspende. Im Klinikum Saarbrücken stehen ausgebildete Ansprechpartner bereit.

„Ich bin nicht-ärztliche Transplantationsbeauftragte auf dem Winterberg", sagt Mona Fröhlich, pflegerische Stationsleiterin der Station 10 im Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin (ZIN). Die meisten Kliniken beschränken die Transplantationsbeauftragten auf den ärztlichen Bereich. Das sieht man auf dem Winterberg anders und bezieht die Pflege explizit in den Prozess der Organ-/Gewebespende ein.  „Ich bin eine Schnittstelle zum Pflegeteam, die die Pflege an den potenziellen Organspenderinnen und Organspendern leisten. Für die Pflegenden ist dies keine Alltagssituation und auch mit Ängsten verbunden. Meine Aufgabe ist es zuzuhören, aufzuklären und zu sensibilisieren. Wichtig ist dabei, dass es kein richtig oder falsch gibt, jede Meinung zählt.“

Ausgebildete Transplantationsbeauftragte sind auf Station ansprechbar

Das Klinikum Saarbrücken begleitet viele Menschen in Extremsituationen. Besonders im Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin (ZIN) und auf der Kinderintensivstation müssen Ärzte und Pflegekräfte mit Patienten und Angehörigen auch über das Lebensende sprechen. Dazu kann auch das Thema Organ- und Gewebespende gehören. Damit dies zu jeder Zeit möglich ist, verfügt das Klinikum Saarbrücken über eine besonders hohe Dichte an transplantationbeauftragten Ärzten und bildet auch auf nicht-ärztlicher Ebene in diesem Bereich aus. „Zu der Ausbildung als Transplantationsbeauftragter gehört immer eine Begleitung einer Organspende“, berichtet die Stationsleiterin. „Das sogenannte ‚Entnahmeteam‘ der jeweiligen Klink entnimmt vor Ort das zu transplantierende Organ, dies wird von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) koordiniert. Vor dem ersten Schnitt erfolgt eine Schweigeminute, das ist ein ergreifender Moment. In diesem Moment vereinen sich viele Perspektiven: Der (lebens)rettende, erlösende Anruf bei einem chronisch kranken Menschen, aber auch die unendliche Trauer der Angehörigen.“

Schwierige Entscheidung

Nur wenige Menschen haben einen ausgefüllten Organspendeausweis in der Tasche oder haben diese Fragestellung mit ihren Angehörigen zu Lebzeiten diskutiert und im besten Fall den Wunsch verschriftlich. „Die Organspende ist ein sehr sensibles Thema und doch gehört es zu den ärztlichen Aufgaben, sich täglich damit auseinanderzusetzen., sagt PD Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Nach der Hirntoddiagnostik sprechen wir mit den Angehörigen und thematisieren die Organspende. Diese Entscheidung gehört wohl zu den schwierigsten des Lebens und ich kann nur an alle, die noch keinen Organspendeausweis in der Tasche haben, appellieren: Bitte treffen Sie Ihre Entscheidung zu Lebzeiten“.

Neben der täglichen Arbeit am Patienten setzen sich die Transplantationsbeauftragten auf dem Winterberg ebenfalls für die Aufklärung ein und schulen alle Studenten im Praktischen Jahr sowie die Auszubildenden der klinikeigenen Schule für Gesundheitsfachberufe. Weitere Infos zum Thema Organ- und Gewebespende sind unter www.klinikum-saarbruecken.de/patienten-besucher/organ-und-gewebespende zu finden

 

Zurück
Wer den Organspendeausweis vor sich liegen hat, beschäftigt sich damit - und trifft eine Entscheidung. Dies hilft im Ernstfall den Angehörigen, die entscheiden sollen, was zu tun ist.