Klare Sicht dank transplantierter Hornhaut-Lamelle

Pressemitteilung /

Dank einer minimalinvasiven Gewebetransplantation kann Torger Wienke wieder sehen.

Ein Teil-Transplantat bringt Torger Wienke die Sehkraft in sein linkes Auge zurück. Die transplantierte innere Hornhautschicht wurde mittels der sogenannten ‚DMEK‘-Methode‘ (Descement-Membran-Endothel-Keratoplastik) minimalinvasiv ins Auge eingebracht. 

Dieses Verfahren ist besonders schonend, da hierfür ein Schnitt von nur wenigen Millimetern erforderlich ist – im Klinikum Saarbrücken wird diese Methode bereits seit zehn Jahren eingesetzt. „Die DMEK-Methode hat viele Vorteile. Neben der schnelleren Seherholung und der besseren Sehleistung im Vergleich mit der herkömmlichen Hornhauttransplantation ist die Komplikationsrate, wie beispielsweise die Abstoßung des Transplantats, sehr viel geringer“, bestätigt Dr. Markus Ladewig, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde auf dem Winterberg.


Was wird bei der Transplantation gemacht? 

Die neue Lamelle wird im zusammengerollten Zustand in einer Glaskartusche berührungsfrei in das Auge injiziert. Im Anschluss wird das ca. 10-15 Mikrometer dicke Teil-Gewebetransplantat entrollt und ausgerichtet, spezielle Gase unterstützen den Anhaftungsprozess im Auge. Nähte, die Komplikationen nach sich ziehen können, werden überflüssig. „Allerdings gibt es nach wie vor Indikationen für die so genannte perforierende, also die herkömmliche, Hornhauttransplantation“, erklärt der Chefarzt.

Rückblick:

Torger Wienke leidet an der sogenannten ‚Fuchs`schen Hornhautdystrophie‘, einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führen kann. Es kommt zu einem Absterben der Zellen, die die innere Oberfläche der Hornhaut auskleiden. Dadurch kommt es zu einer Einschränkung der Sehkraft, die bis zu einer Erblindung führen kann. Die alleinige Tropfentherapie reichte nicht mehr aus, um die Sehkraft zu erhalten. 

Innerhalb von wenigen Wochen verschlechterte sich die Sehfähigkeit seines linken Auges massiv und plötzlich sah er alles nur noch im Nebel. Mit dem Verlust der Sehkraft schwand auch seine Autonomie und Lebensqualität, gestern noch Alltägliches wird heute unmöglich. „Eine Hornhauttransplantation war unumgänglich und das letzte Mittel der Wahl, das wusste ich. Doch Theorie und Praxis gehen auseinander, wenn der Tag X gekommen ist“, sagt der Saarbrücker. Sein Augenarzt nahm direkt Kontakt auf mit Dr. Markus Ladewig auf und vereinbarte einen Termin.

„Schön, dass Sie da sind“, das war der erste Satz, den ich auf dem Winterberg hörte“, berichtet Torger Wienke. „Bis heute erlebe ich bei jedem Besuch eine Atmosphäre des Willkommens, egal, wie viel los ist. Chefarzt Dr. Ladewig hat mir die Zeit gegeben, die ich gebraucht habe und hat mir genau erklärt, wie er die Operation an meinem Auge angehen und das Transplantat einsetzen werde. Sein umsichtiges Handeln hat bei mir ein Urvertrauen ausgelöst, ich fühle mich bei ihm und seinem Team in den besten Händen.“

Dank der transplantierten Gewebespende sieht Torger Wienke die Welt heute wieder klar und in Farbe und ist begeistert, dass es inzwischen diese medizinischen Lösungen gibt. „Ohne Gewebespende würde ich nicht mehr sehen können. Mein rechtes Auge ist ebenfalls von der Erbkrankheit betroffen, auch hier wird im nächsten Schritt eine Transplantation notwendig sein. Ich bin dankbar, dass ich eine Gewebespende bekommen konnte. Danke an alle Menschen, die sich mit dem Thema ‚Organspende‘ auseinandersetzen und einen Ausweis bei sich tragen.“ 

Weitere Informationen zu der Operationsmethode ‚DMEK‘ gibt es unter www.klinikum-saarbruecken.de/fachabteilung/augenklink/hornhauterkrankungen

Zurück
Patienten Torger Wienke (links) und Dr. Markus S. Ladewig, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde im Klinikum Saarbrücken
Torger Wienke (links) kann dank der transplantierten Hornhautschicht wieder sehen. Operateur und Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde, Dr. Markus Ladewig, untersucht den Patienten im Rahmen einer Nachkontrolle.