Nach Covid-19-Erkrankung: „Jetzt beginnt mein zweites Leben“

Pressemitteilung /

27, keine Vorerkrankungen oder schwere Risikofaktoren – dennoch war es für Albi Bami ein Kampf ums „zweite Leben“.

Der 27-Jährige wurde Anfang Oktober von einer anderen saarländischen Klinik schwerstkrank auf den Winterberg verlegt. Hier wurde er einen Monat lang beatmet. Jetzt blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft, auch wenn noch ein langer Weg vor ihm liegt.

Ende Dezember feiert Albi Bami seinen 28. Geburtstag - doch sein „zweites Leben“, wie er selbst sagt, begann erst vor kurzem – genauer gesagt, ab dem 10. November, nachdem der 27-Jährige nach schwerem Covid-19-Verlauf aus dem Koma erwachte. Vier Wochen auf der Intensivstation 43 mit Beatmung lagen zu diesem Zeitpunkt hinter ihm. Zuvor war er bereits eine Woche in einem anderen Krankenhaus in Behandlung, das die Erstdiagnose stellte. Dort entschied man, den Patienten vorsorglich ins Klinikum Saarbrücken zu verlegen, um seine Überlebenschancen gegebenenfalls durch eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) zu steigern.

„Bei seiner Einlieferung waren die ECMO-Kriterien beinahe erfüllt, aber nach einer Woche war klar, dass wir ihn mit konventionellen Therapietechniken, wie Lagerungstherapie, behandeln können“, blickt Nikolaus Graf, Oberarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, zurück. Der ärztliche Leiter der Intensivstation ZIN 43 war federführend bei der erfolgreichen Behandlung des noch relativ jungen Patienten. „Ein schwerer Krankheitsverlauf und das ohne für uns erkennbare schwere Risiken und bei einem relativ jungen Patienten – das nimmt man auch in Gedanken nach dem Dienst mit nach Hause“, sagt Oberarzt Graf.

Hinzu kam das Überwinden der Sprachbarriere im Dialog mit der Familie des ursprünglich aus Albanien stammenden Amazon-Mitarbeiters. Doch durch feste Ansprechpartner im Klinikum auf der einen Seite sowie engagierte Familienmitglieder und das Ausschöpfen aller Kommunikationsmöglichkeiten auf der anderen Seite, gelang der Informationsfluss in beide Richtungen.

Als erstes habe er so auch, nachdem er wieder ansprechbar war, ein Foto an seine Familie geschickt, um gerade seinem Bruder, der mit seinem Ärzteteam engen Kontakt hielt, zu zeigen, dass er sich auf dem Winterberg gut aufgehoben fühlt.

Langer Weg zurück ins "normale" Leben

„Jetzt beginnt mein zweites Leben. Ein Freund hat gemeint, jetzt wirst du bestimmt 100 Jahre leben“, sagt Albi Bami – er weiß aber auch: „Ich muss vieles jetzt erst wieder lernen – fast wie ein Baby.“ Denn durch den schweren Krankheitsverlauf sind vorerst muskuläre Schwäche und Erschöpfungssymptome geblieben, die therapiert werden müssen. Auch wenn der Kampf ums Überleben gelungen ist, steht jetzt dem 27-Jährigen noch ein langer Weg zurück ins „normale“ Leben bevor.

Das Team Winterberg wünscht ihm dafür weiterhin viel Kraft und alles Gute!

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Arzt und Corona-Patient im Klinikum
Kurz nach seiner Verlegung auf die Normalstation: Zumindest an den Augen erkennt Albi Bami einen seiner behandelnden Ärzte -Nikolaus Graf, Oberarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin im Klinikum Saarbrücken - direkt wieder.