Muttermilch, der perfekte Cocktail fürs Baby

Pressemitteilung /

Aktuell läuft noch bis 6. Oktober 2019 die Weltstillwoche, der Fokus liegt auf dem Motto „Eltern stärken – für das Stillen“. Der Winterberg ist mit fünf zertifizierten Stillberaterinnen und weiteren Ärztinnen und Pflegekräften in der Ausbildung extrem gut aufgestellt: Diese Dichte an personifiziertem Still-Wissen ist in der Region einzigartig. Auch ist im Klinikum Saarbrücken seit zwei Jahren die freiwillige 1:1-Frauenmilchspende möglich.

Es ist keine neue Erkenntnis, sondern eine wichtige: „Stillen fördert nachweislich die Bindung zwischen Mutter und Kund“, sagt Ina Klostermann. Sie ist Stillberaterin und Kinderkrankenschwester im Klinikum Saarbrücken und weiß aus jahrelanger Erfahrung, wovon sie spricht: „Der Säugling erfährt beim Stillen Nä-he und Geborgenheit in besonderer Form.“ Im Klinikum Saarbrücken mit Perinatalzentrum-Level 1, der höchsten Versorgungsstufe für Mutter und Kind, wird das Stillen daher sehr gefördert.

Die Dichte an zertifizierten Still- und Laktationsberaterinnen im Klinikum Saarbrücken ist in der Region einmalig: Vier Fachkrankenschwestern und eine Kinderärztin haben eine entsprechende Ausbildung absol-viert, zwei weitere Kinderärztinnen sowie eine Frauenärztin sind gerade dabei, die Qualifikation zur „Stillbe-raterin IBCLC“ zu erlangen. Die Geburtshilfe auf dem Winterberg hat ein explizites Stillförderungskonzept, um möglichst viele Mütter darin zu unterstützen, ihre Babys stillen zu können.

Eva Vogelgesang, Stationsleiterin der Kinder-Intensivstation und Still- und Bondingberaterin, weiß, dass gerade Frühgeborene besonders vom Stillen profitieren, auch wenn es bei ihnen manchmal komplizierter ist. „Wenn die Frühchen im Inkubator liegen und an Geräte angeschlossen sind, fällt es oft schwer, sie her-auszunehmen und Mutter und Kind ans Stillen heranzuführen. Aber gerade für kranke Kinder und Frühchen ist die Nähe beim Stillen und auch die Wertigkeit der Muttermilch besonders wichtig.“ Natürlich wird mit den Eltern gemeinsam geschaut, was für die jeweilige Familie der richtige Weg ist. „Wir sind keine fanatischen Still-Verfechter, die jede Mutter zum Stillen überreden möchten“, sagt Eva Vogelgesang, „aber unser Auftrag ist es schon, auf die Vorteile für die Neugeborenen hinzuweisen und die Eltern in ihrer Entscheidung zu bestärken“.

Im Klinikum Saarbrücken ist man dabei auch offen für neue Wege: So wurden beispielsweise die Voraus-setzungen für eine 1:1-Frauenmilchspende geschaffen: Eine Mutter mit Milchüberschuss kann einem frem-den Baby, deren Mutter nicht stillen kann, ihre Muttermilch spenden. Das Klinikum orientiert sich dabei an den Leitlinien der verschiedenen involvierten Fachgesellschaften, festgeschrieben in einem klinikinternen elfseitigen Standard. Seit 2017 ist die Frauenmilchspende von einer Frau zu einem Kind im Klinikum Saar-brücken möglich. Natürlich braucht es auch das Einverständnis beider Mütter. Die Milchspende wird pas-teurisiert und dem Baby gegeben.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist Muttermilch die beste und artgerechteste Ernährung für jedes Ba-by, weil sie immer den richtigen Cocktail für das Baby bereithält: Vitamine, Antikörper und viele entwick-lungsfördernde Substanzen sind die beste Prävention vor Krankheiten und Allergien. Studien belegen, dass gestillte Kinder weniger Magenentzündungen, Durchfall und Ohrenentzündungen haben. Eine US-amerikanische Studie brachte hervor, dass Stillen das Wachstum des Gehirns und die sprachliche, motori-sche und geistige Entwicklung fördert. Gestillte Kinder haben auch weniger Karies und weniger Übergewicht als nicht gestillte – denn Muttermilch enthält keinen Kristallzucker. Außerdem wird sie in der Regel in genau der Menge und Zusammensetzung produziert, wie das Kind es braucht, es kann also nicht zu einer Überfütterung kommen. Mehr noch: Sie passt sich den täglichen Erfordernissen an. An heißen Tagen wird sie dünner, um den Flüssigkeitshaushalt des Babys zu regulieren. Hat das Kind einen Wachstumsschub und verlangt mehr, wird auch mehr Milch gebildet.

Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernden Organisationen, darunter auch die UNICEF und die WHO. Sie wird seit 1991 jährlich in über 120 Ländern begangen. In die-ser Woche wird weltweit auf die Vorteile des Stillens hingewiesen.

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