Erster Corona-Intensivpatient aus Frankreich nach Hause entlassen

Pressemitteilung /

Das Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg hat heute Daniel Philipp aus Frankreich nach Hause entlassen.

Der 64-Jährige wurde vor zehn Tagen schwerstkrank und beatmet mit der Diagnose Covid-19 ins neu eingerichtete Corona-Beatmungszentrum des Klinikums Saarbrücken verlegt, weil die Behandlungskapazitäten im benachbarten Frankreich an ihre Grenzen stießen. Beim Abschied vom Winterberg zeigte sich der Franzose dankbar gegenüber seinen Lebensrettern. „Team Winterberg“ ist stolz, dass die solidarische Nachbarschaftshilfe ein Leben retten konnte.

„Ich bin auferstanden“, sagt Daniel Philipp und strahlt. Der 64-Jährige wurde vor zehn Tagen lebensgefährlich krank mit dem Rettungswagen aus Saargemünd ins Klinikum Saarbrücken gebracht. Diagnose: Covid- 19 mit Lungenversagen. Ärzte und Pflegepersonal behandelten den Franzosen mehrere Tage im Corona- Beatmungszentrum (Cobaz 1), bevor er vor drei Tagen auf Normalstation und heute nach Hause durfte. Zum Abschied kamen Ärzte, Pflegepersonal und der Geschäftsführer des Klinikums, um ihm alles Gute zu wünschen. „Das ist auch für uns eine ganz besondere Situation“, sagt Mona Fröhlich, die das neu installiete Corona-Beatmungszentrum (Cobaz 1) pflegerisch leitet, „wenn ein Patient, der so schwer krank zu uns kam, das Haus quasi gesund verlässt“.

Daniel Philipp schildert sehr eindrücklich, wie sehr ihn das Intensivteam auf dem schwierigen Weg, wieder selbstständig atmen zu können, unterstützt hat: „Ich habe Panik bekommen. Aber eine Stimme hat mich beruhigt: Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind nicht alleine“, daran erinnert er sich gerührt – und an eine Hand auf seiner Schulter.

Im Gespräch mit seinen „Rettern“ kommen dem Franzosen die Tränen: „Ich danke Ihnen allen“, sagt er sichtlich ergriffen in die Runde aus Ärzten und Pflegekräften, „ohne Sie alle wäre ich heute nicht mehr hier. Vielen Dank an toute l ́équipe du Winterberg“. Er habe „viel Glück gehabt“, dass er hier ins Klinikum Saarbrücken verlegt worden sei – und denkt dabei auch an die Ärzte auf der französischen Seite, die die Verlegung auf den Weg gebracht haben und ihm damit die Chance auf „Weiterleben“ geschenkt haben.

Das Klinikum der Landeshauptstadt ist als Level-1-Zentrum für die Behandlung von Covid-19-Patienten definiert und wurde als eins von drei Krankenhäusern zum Corona-Schwerpunktzentrum für das Saarland ernannt. Die Zahl der Intensivbeatmungsbetten für Erwachsene wird im Kontext der Corona-Krise fast verdoppelt werden – 74 Erwachsenenintensivbetten stehen mit dem Aus- und Aufbau der zweiten Intensiv-Beatmungsstation (COBAZ 2) zur Behandlung schwerstkranker Beatmungspatienten zur Verfügung. COBAZ 1 mit 15 zusätzlichen Beatmungsplätzen ist bereits seit zwei Wochen in Betrieb. Die Corona- Beatmungszentren COBAZ 1 und COBAZ 2 sind speziell für die Behandlung von schweren Lungenversagen (ARDS) aufgrund einer Corona-Infektion vorbereitet. Auch ein extrakorporaler Lungenersatz (ECMO) ist auf diesen Einheiten möglich.

Das Klinikum Saarbrücken hatte im Kontext der Corona-Krise Solidarität mit den französischen Nachbarn gezeigt und bislang sieben Patienten zur Behandlung übernommen, da es die Intensivkapazitäten auf dem Winterberg zuließen.

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Gruppenfoto (v.l.): Oberarzt Dr. Axel Böcking, Assistenzärztin Carina Quack, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Dr. Christian Braun, Oberarzt Marc Mittag, Pflegeleitung COBAZ 1 Mona Fröhlich mit Daniel Philipp.
Patient Daniel Philipp