GNN-Studienzeit im Perinatalzentrum Level 1 auf dem Winterberg

Pressemitteilung /

Warum kommen Kinder zu früh zur Welt? Das German Neonatal Network (GNN) erforscht die Antworten.

Warum kommen Kinder zu früh zur Welt? Welche Erkrankungen können ursächlich sein? Was sind auslösende Faktoren? Gibt es genetische Risikofaktoren? Diese und viele andere Fragestellungen erforscht das Deutsche Frühgeborenennetzwerk oder German Neonatal Network (GNN) mit Sitz in Lübeck an dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Mehr als 60 Kliniken im gesamten Bundesgebiet gehören der GNN-Studie an, das Klinikum Saarbrücken mit seinem Perinatalzentrum Level 1 ist eine davon. Vor kurzem startete bei uns nach langer Corona-Pause wieder die dreitägige 5-Jahres-Nachuntersuchung unserer ehemaligen Frühgeborenen, welche vor der 26 +6 Schwangerschaftswoche geboren sind, durch die Kolleginnen und Kollegen der GNN-Studie aus Lübeck. Zwei quirlige Frühstarterinnen stellen wir gerne vor:

Anni - eine Kämpferin geht ihren Weg. 

Die fünfjährige Anni (Collage links oben) geht ihren Weg. Und wenn sie etwas nicht will, dann macht sie es nicht. „Sie hat einen ausgeprägten, starken Willen“, sagt ihre Mutter Nadine. „Das ist gut so.“ Anni kam nach 23 Schwangerschaftswochen und 5 Tagen per Kaiserschnitt zur Welt. Sie wog 585 Gramm und kämpfte sich mit vielen Rückschlägen ins Leben. „Ich erinnere mich noch gut an die lange Zeit auf der Intensivstation. Herr Prof. Dr. Möller, der mit dem Kopf auf dem Inkubator, laut überlegt hat, was wir noch machen können. Oder Herr Dr. Wurm, der mit einem einfachen "Hm" Möglichkeiten in Frage gestellt hat und neue Optionen in den Raum geworfen hat. Das hat mir Mut gemacht und Halt gegeben. Eltern, die in einer ähnlichen Situation mit einer drohenden Frühgeburt sind, kann ich raten, sich Experten anzuvertrauen, die eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau darstellen können. Und es braucht Mut und Kraft, diesen Weg mitgehen zu können. Besonders habe ich damals die Besuchszeiten auf der Kinderintensivstation KIS 20 empfunden, wir durften immer kommen. Bis heute habe ich Kontakt zu Seelsorger Werner Knapp, der längst im Ruhestand ist.“

Marie - ungeplant geplant mitten ins Leben. 

Der Start der kleinen Marie (Collage rechts oben) war ungeplant geplant. Das Neo-Notfall-Team unseres Perinatalzentrums Level 1 begleitete ihren Start ins Leben in einem anderen Krankenhaus. Im Anschluss wurde sie zu uns auf den Winterberg verlegt. Mir war klar, wir gehen mit Marie heim, die Kinderintensivstation ist nur eine Station in unserem Leben“, sagt die Mutter der heute fünfjährigen Marie bestimmt. „Die Geburt kam in der 25+1 Schwangerschaftswoche überraschend, es sollte nur ein normaler Untersuchungstermin werden.“

Doch die Ärzte in einer Saarlouiser Klinik entscheiden, dass Marie sofort geboren werden muss. Für eine Verlegung der Schwangeren in ein spezialisiertes Perinatalzentrum ist keine Zeit mehr, sie wird in den Operationssaal gefahren. Zeitgleich startet am Klinikum Saarbrücken das angeforderte Notfall-Team aus Neonatologen sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen mit Intensivfachweiterbildung , damit Marie beste Startbedingungen in ein gesundes Leben hat. „Wichtig ist  in dieser belastenden Zeit, Hilfe von anderen anzunehmen. Sei es, das Geschwisterkind zum Sport zu fahren oder einkaufen zu gehen. Jede Unterstützung ist wichtig“, findet Maries Mutter.

 

Dies sind nur zwei unserer „Mutmachgeschichten“ für die Familien, die aktuell in einer ähnlichen Situation sind. Wir drücken allen Frühgeborenen die Daumen und wünschen Euch beste Startbedingungen in einem Perinatalzentrum Level 1.

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GNN- Studie im Klinikum Saarbrücken: Ehemalige Frühgeborene werden untersucht.
GNN-Studienzeit im Klinikum Saarbrücken: Ehemalige Frühgeborene, welche vor der 26+6 Schwangerschaftswochen geboren worden sind, nehmen an der 5-Jahres Untersuchung teil.