Nach Attentat oder Terroranschlag

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Am 19. Oktober 2018 tauschen sich Chirurgen, Notfallmediziner und Rettungskräfte in der Ärztekammer des Saarlandes im Rahmen eines Seminars zur Notfallversorgung nach Terroranschlägen und Attentaten aus.
Die überregionale Veranstaltung wird durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ausgerichtet, die wissenschaftliche Leitung haben Oberstarzt Prof. Dr. Schwab vom Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Prof. Dr. Glanemann von der Universitätsklinik Homburg und Dr. Dr. Gregor A. Stavrou, vom Klinikum Saarbrücken.
Man möchte vorbereitet sein, wenn etwas passiert. Unter diesem Aspekt schauen die Teilnehmer des Seminars  der Tatsache ins Auge, dass die Bedrohungslage durch Anschläge jeder Art in Deutschland auch weiterhin ein Thema ist.
Bei der Tagung geht es zum einen darum, sich auf die Art von Verletzungen, die nach Terroranschlägen vorkommen, medizinisch vorzubereiten. Hier sind Allgemein- und Viszeralchirurgen besonders gefragt, wenn es um Verletzungen der Körperhöhlen und der Bauchorgane geht. Die Vorgehensweise beim Anschlagstrauma unterscheidet sich dabei zum Teil erheblich von bisherigen Strategien, da diese Art von Verletzungen völlig anders behandelt werden müssen.
Ein zweites wichtiges Thema der Tagung ist der Organisationsaspekt. Wie können Rettungskräfte und Krankenhäuser mit solch einem Ereignis umgehen und wie können sie sich darauf vorbereiten? So ist es beispielsweise für die Notfallkräfte von entscheidender Bedeutung, ob ein Anschlag beendet ist oder die Bedrohungslage immer noch fortbesteht. Viszeralchirurgen berichten über ihre Erfahrungen aus Kriegseinsatzgebieten und Anschlägen, und zwar sowohl über medizinische als auch über organisatorische Aspekte. Ergänzend berichtet der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes Saarland darüber, wie die Rettungskräfte und Notfallmediziner im Saarland für die Versorgung bei Großschadensereignissen organisatorisch vorbereitet sind. Die im Rahmen der Traumanetzwerke und einer landesweiten Organisationsstruktur gemachten Fortschritte werden ebenso beleuchtet wie die Rolle der Polizei bei den Sicherheitsaufgaben und in der Krisenkommunikation.
Dr. Dr. Gregor A. Stavrou, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Saarbrücken, hat die Veranstaltung gemeinsam mit Prof. Dr. M. Glanemann,  Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie der Universitätsklinik Homburg, für die DGAV organisiert. Stavrou weiß: „Das Rückgrat der Schulung bilden die Kollegen aus den Bundeswehrkrankenhäusern, denn sie leisten in den kriegerischen Einsatzgebieten schon jetzt exzellente Arbeit und haben einen großen Erfahrungshorizont. Aber natürlich ist auch die Zusammenarbeit zwischen den chirurgischen Fachgebieten und den Rettungsdiensten und aller anderen Schnittstellen von entscheidender Bedeutung in diesen Situationen, damit die Patienten überhaupt eine Chance haben zu überleben.“

Das Programm der Fortbildung finden Sie hier.

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