Gemeinsam 54 Jahre Team Winterberg: „Der schönste Beruf, den es gibt“

Pressemitteilung /

Maria und Ramona beenden nach vielen Jahren in der Pflege ihr Berufsleben auf dem Winterberg. Ein Rückblick.

Hier sitzen beeindruckende 88 Jahre Erfahrung in der Pflege. 54 Jahre davon haben Maria (links) und Ramona dem Team Winterberg „geschenkt“, haben fast ihr gesamtes Berufsleben im Klinikum Saarbrücken verbracht. Jetzt werden sie dieses gemeinsam auf dem Winterberg beenden. Zwei „Urgesteine“ des Bergs verabschieden sich in diesen Tagen in die Freiphase der Altersteilzeit (Ramona) und in die Rente (Maria). Zwar hat ihre berufliche Karriere nicht hier begonnen, sie sind aber gemeinsam hier gelandet und dann „vom Bersch nie mehr fortkomm“ (übrigens unter anderem, weil das Klinikum Saarbrücken bereits in den frühen 90ern offen für flexible Arbeitszeitmodelle war!). Das Team Winterberg sagt DANKE.

„Abschied“ stimmt allerdings nicht ganz: Denn noch bevor es richtig zu Ende ist, denken die beiden ans Weitermachen. Frei nach der Schauspielerin und Sängern Trude Herr gehen die beiden Stationsleitungen „niemals so ganz“. Maria, 64, und Ramona, 63, beginnen zwar eine neue Phase ihres Lebens. Das heißt aber nicht, dass man nicht noch stundenweise auf den Berg kommen kann, um das einstige Team zu unterstützen! „So schnell werdet ihr uns nicht los“, lachen die beiden Pflegefachfrauen, die beide auf ihren Stationen in geringem Umfang weiterarbeiten möchten.

Nachfolgerinnen erfolgreich eingearbeitet

Besonders froh macht beide, dass sie ihre jeweiligen Nachfolgerinnen in den vergangenen Wochen kennen lernen und intensiv einarbeiten konnten, damit der Übergang nahtlos vonstattengehen kann. „Natürlich muss jede ihren eigenen Weg finden, wie sie eine Station leitet“, berichtet Ramona, „aber ich finde es auch wichtig, dass wir unsere Erfahrungen weitergeben und sie dabei unterstützen“.

Heute blicken die Kolleginnen zurück auf ein gemeinsames Arbeitsleben, viele Erlebnisse – und eine daraus entstandene Freundschaft. Was die beiden examinierten Pflegefachkräfte vor allem eint, ist die unendliche Liebe zum Pflegeberuf: „Es ist der schönste Beruf, den es gibt“, sagen beide Damen wie aus einem Munde und lachen: „Mir schaffe gern.“

Maria, die „immer schon Krankenschwester“ werden wollte, begann ihre Ausbildung 1979, 2002 fand sie ihre berufliche Heimat auf dem Winterberg. Nach verschiedenen Stationen und Funktionen im Haus, unter anderem als stellvertretende Leitung auf der heutigen Iso-Station 06, übernahm Maria ab 2020 die Leitung der Wahlleistungsstation 36. „Das ist für mich ein sehr schöner Abschluss meines Berufslebens. Es gab viele schöne Momente und auch viele Herausforderungen, uns war z.B. vor einigen Jahren das alte Team weggebrochen. Das haben wir gemeinsam komplett neu aufgebaut und haben jetzt super junges starkes Team, das eine wirklich tolle Arbeit macht“, sagt Maria.

Wechselmotiv zum Berg: Schon 1992 flexible Arbeitszeit möglich

Ramona startete als Azubi 1981 in den Pflegeberuf, 1992 wurde sie Teil des Team Winterberg. Warum? Weil der Winterberg bereits damals flexible Arbeitszeitmodelle möglich gemacht hat. „Diese Flexibilität hatte ich als junge Mutter nirgendwo sonst, da war der Winterberg schon damals sehr modern“, erinnert sich Ramona, die als chirurgische Springerin einstieg und im Wochenrhythmus arbeiten konnte: „Das war für mich perfekt.“ Bis heute erarbeitet der Winterberg immer wieder innovative Angebote, um die Bedürfnisse von Pflegekräften und anderen Mitarbeitern mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und ist damit in vielen Bereichen Vorreiter. Aus dem sechsten Stock, wo die orthopädisch-unfallchirurgische Großstation 65 des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie beheimatet ist, kam Ramona während ihres Berufslebens– bis auf eine Zeit auf Station 06 – eigentlich nie richtig weg. „Der sechste Stock ist meine Welt“, sagt Ramona, die 2010 dort auch die stellvertretende Leitung übernommen hatte und ab 2020 als Stationsleitung im Einsatz war.

Beide hoffen, dass der Pflegeberuf wieder so beliebt wird wie in ihrer Ausbildungszeit damals. „Ich kann jungen Menschen nur empfehlen, diesen Beruf zu wählen, es ist einfach ein toller Beruf, der so viele Facetten bietet wie kaum ein anderer“, sagt Maria. Sie liest in ihrer Freizeit gern, vor allem Biographien, denn Menschen und ihre Lebensläufe interessieren sie – auch im Berufsleben: „Ich weiß immer ganz viel von meinen Patienten, sie vertrauen mir vieles an, das freut mich jedes Mal aufs Neue.“ Auch Ramona liest gern, vor allem Fan-Post von Patienten – zum Gespräch hat sie einen der neusten Briefe mitgebracht, sichtlich gerührt liest sie vor: „Ich danke Ihnen, Schwester Ramona, für Ihre nette Art und Weise, die Sie mir und allen Patienten zuteilwerden lassen“, schreibt ein Patient. „So eine Rückmeldung ist mit Geld nicht zu bezahlen. Wenn wir den Patienten helfen können, den Schmerz zu lindern oder einfach nur zuhören, gibt mir das ganz viel. Und dieses Gefühl hat man nur, wenn man mit Menschen arbeitet“, sagt Ramona. Für Lesen wird sie künftig viel mehr Zeit haben, auch für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Bücherei-Leiterin in Bliesransbach.

Stillstand? Ein Fremdwort.

Bei aller Liebe zum Beruf sehen die beiden aber auch, dass sich die Arbeit in der Pflege mit den Jahren verändert hat. Viele Herausforderungen gebe es im Gesundheitsbereich, alles sei ständig in Bewegung und Stillstand ein Fremdwort., von Langeweile keine Spur: "Gott sei dank." Vor allem habe sich das Patientenverhalten in den vergangenen Jahren geändert: „Die Patienten und Angehörigen sind viel anspruchsvoller geworden“, berichten beide – mit Verständnis für die Extremsituationen, in denen sich die meisten, mit denen sie beruflich in Kontakt stehen, befinden: „Da hilft nur ruhig bleiben und das in unserer Macht Stehende tun. Wir bemühen uns wirklich, alle Bedürfnisse zu hören und darauf einzugehen, auch wenn es noch so stressig ist. Wenn man mit Herz bei der Sache ist, ist das selbstverständlich.“

Dass die beiden genau das auszeichnete, ist für die Pflegedienstleitung sonnenklar: „Bei den beiden passt der Satz „Ihr Beruf war nicht nur Beruf, sondern Berufung“ hundertprozentig. Beide brennen für den Pflegeberuf, identifizierten sich jahrelang damit. Das waren zwei Kolleginnen, auf die man sich immer verlassen konnte. Wir sind sehr dankbar, dass wir so tolle Mitarbeiterinnen hatten und wünschen beiden alles Gute“, sagen Pflegedirektor Hagen Kern und seine Stellvertreterin Myriam Weis.

„Gebrochene Herzen auf der Bühne“

Viele aus dem Team Winterberg werden die beiden vermissen. Und auch, wenn die aktive Berufszeit vorüber ist – Ramonas Foto wird weiterhin im Foyer hängen: Sie hatte 2021 bei der erfolgreichen preisgekrönten Recruiting-Kampagne „Die Rolle deines Lebens“ mitgemacht und auf der großen Theaterbühne für den Pflegeberuf geworben. Liebe Ramona, deinen Spruch „Gebrochene Herzen auf der Bühne, gebrochene Knochen auf meiner Station“ werden wir gut in Erinnerung behalten.

Das Team Winterberg wünscht euch beiden alles Gute. 

 

Zurück
Die Stationsleitungen Maria (links) und Ramona kommen zusammen auf 88 Jahre Erfahrung in der Pflege - für sie der "schönste Beruf der Welt".
2021 hatte sich Ramona freiwillig gemeldet und bei der Recruiting-Kampagne "Die Rolle deines Lebens" für den Pflegeberuf geworben.
106 Paar selbstgestrickte Socken überreichte Ramona als Erinnerung an ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Abschiedsfeier - natürlich bekam auch Chefarzt Prof. Dr. Christof Meyer ein Paar.
Keine Worte nötig - wir wünschen alles Gute, Ramona!