Chefarzt-Wechsel in der Neurochirurgie

Pressemitteilung /

Prof. Dr. Jan Walter übernimmt ab Januar 2020 die Chefarztposition der Klinik für Neurochirurgie. Prof. Dr. Cornelia Cedzich zieht sich aus dem aktiven Berufsleben zurück.

Von der Saale an die Saar: Prof. Dr. Jan Walter vom Universitätsklinikum Jena übernimmt ab Januar 2020 die Chefarztposition der Klinik für Neurochirurgie auf dem Winterberg. Seine Vorgängerin Prof. Dr. Cornelia Cedzich, seit 2006 Chefärztin der Neurochirurgie im Klinikum, zieht sich aus dem aktiven Berufsleben zurück. In den vergangenen 14 Jahren hat sie die Neurochirurgie kontinuierlich weiterentwickelt und viele bedeutende Kooperationen aufgebaut. Ihr Nachfolger übernimmt eine gut aufgestellte Klinik und freut sich darauf, an die neurochirurgischen Innovationen anzuknüpfen.

Die Leiterin der Klinik für Neurochirurgie des Klinikums Saarbrücken, Prof. Dr. Cornelia Cedzich, zieht sich aus dem aktiven Berufsleben zurück. Zum Jahreswechsel 2019/2020 findet deshalb ein Chefarztwechsel statt. Prof. Dr. Cedzich hat die Klinik entscheidend geprägt, seit sie die Neurochirurgie – damals die jüngste Klinik auf dem Winterberg – im Jahr 2006 mit großem Engagement übernommen hatte. Bei vielen Neu-gründungen im Klinikum Saarbrücken während der vergangenen 14 Jahre war Prof. Dr. Cedzich als Neurochirurgie-Chefärztin immer eine wichtige strategische Partnerin. Sie hat damit einige Schwerpunktbereiche maßgeblich (weiter-)entwickelt.

Schwerpunkte auf dem Winterberg

Mit ihrer breit aufgestellten und umfassenden Ausbildung hat sie im Laufe ihrer Tätigkeit auf dem Winterberg eine Reihe von Kooperationen etabliert und damit das Spektrum der Neurochirurgie qualitativ erheblich erweitert. Beispielsweise behandeln Neurochirurgie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) im Rahmen einer von ihr initiierten Kooperation gemeinsam Fehlbildungen an Schädel und Gesicht sowie höchstanspruchsvolle Eingriffe an Schädelbasis und Orbita (Augenhöhle) und versorgten komplexe Schädelhirn- und Gesichtstraumen.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Aufbau einer Hypophysen-Sprechstunde (Hirnanhangsdrüse) und die gemeinsame Versorgung der Patienten in enger Kooperation mit niedergelassenen Endokrinologen und Augenärzten, auch über die Landesgrenzen hinaus. Insbesondere in der Behandlung von Säuglingen und Kindern brachte sie eine hohe Expertise mit, so dass sie im Klinikum Saarbrücken in Kooperation mit den Kinderärzten und der MKG eine pädiatrische Neurochirurgie aufbauen konnte. Zudem gestaltete sie die Etablierung eines Neurovaskulären Zentrums (NVZ) zur Versorgung von Gefäßfehlbildungen gemeinsam mit den Neuroradiologen entscheidend mit und forcierte die neuroonkologische Kooperation in Zusammenarbeit mit Onkologen und Strahlentherapeuten im Hause.

Ihr exzellenter Ruf zeigt sich auch darin, dass das Klinikum Saarbrücken als Neurochirurgisches Referenzzentrum für Onkologische Zentren anderer Krankenhäuser fungiert. Zudem war sie eine gefragte Referenz für Zweitmeinungen bei Wirbelsäuleneingriffen. Prof. Dr. Cedzich hat an der Spitze der Neurochirurgie auch einige neue Methoden eingeführt, beispielhaft sei hier das intraoperative Neuromonitoring, das zur Überwachung der Funktion bei Operationen in/an funktionstragenden Hirnarealen und am Rückenmark eingesetzt wird, genannt.

Lokale und überregionale Vernetzung

Neben ihrer Chefarzttätigkeit war ihr eine gute Vernetzung wichtig. So war sie im Vorstand der saarländischen Chirurgen, von 2012 bis 2019 Landesvorsitzende des Verbands Leitender Krankenhausärzte, Präsidiumsmitglied seit 2014, fungierte als Gutachterin für die Deutsche Krankenhausgesellschaft bei Verhandlungen mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss, hatte seit 2005 eine außerplanmäßige Professur an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und war seit 2006 Lehrbeauftragte der Universität des Saarlandes.

Prof. Dr. Cedzich zieht sich nun nach 14 Jahren mit einem lachenden und weinenden Auge aus dem Berufsleben zurück. Mit ihrem Einsatz sorgte sie dafür, dass die Klinik über die Landesgrenzen hinaus eine hohe Reputation genießt. Auch für die Zukunft hat sie der Neurochirurgie das notwendige Rüstzeug mit auf den Weg gegeben und einige weitere Meilensteine angestoßen: In Planung ist die Einführung der spinalen Navigation mit Anbindung an eine 3D-Darstellung bei Eingriffen an der Wirbelsäule. Ihrem Nachfolger Prof. Dr. Jan Walter wünscht sie viel Erfolg und gutes Gelingen an ihrer „alten“ Wirkungsstätte.

Prof. Dr. Jan Walter folgt als Chefarzt

Zum 1. Januar 2020 übernimmt der 41-jährige Prof. Dr. Jan Walter die Chefarztposition der Klinik für Neurochirurgie. Bis dahin fungierte er als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie und Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Nach seinem Studium an der Berliner Charité hat der gebürtige Berliner dort 2006 bereits auf neuro-wissenschaftlichem Gebiet promoviert. Nach Auslandsaufenthalten in Wien (AKH der Universität Wien) sowie in Atlanta, GA (Emory University) absolvierte er seine Facharztausbildung in Berlin sowie am Univer-sitätsklinikum Jena. 2013 habilitierte er auf neuroonkologischem Gebiet. Seit 2017 ist PD Dr. Jan Walter zudem Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums Jena (DKG zertifiziert) sowie stellv. Koordinator des Wirbelsäulenzentrums Jena (DWG zertifiziert).

Der Mediziner hat ein abgeschlossenes MBA-Studium in Health Care Management. Er agiert als aktives Mitglied im Ressort „Lehre, Fort- und Weiterbildung“ der Neurochirurgischen Akademie der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC). Die klinischen Schwerpunkte des erfahrenen Operateurs liegen in der Neurochirurgischen Onkologie, der Neurointensivmedizin sowie neurovaskulären und neuropädiatrischen Krankheitsbildern, in der spinalen Chirurgie, der Neuromodulation / Invasiven Schmerztherapie.

Von der Saale an die Saar

Für die Chefarztposition in Saarbrücken zieht der Familienvater mit seiner Frau, seiner vierjährigen Tochter und seinem dreijährigen Sohn aus der rund 500 Kilometer entfernten thüringischen Großstadt ins Saarland – von der Saale an die Saar. Seine freie Zeit verbringt er am liebsten mit der Familie und mag Tennis, Reisen und zeitgenössische Kunst. Für 2020 und die kommenden Jahre freut sich Prof. Dr. Walter gemeinsam mit seinem Team und dem gesamten interdisziplinären Umfeld darauf, gezielt neurochirurgische Innovationen für eine maßgeschneiderte individualisierte Patientenversorgung voranzutreiben.

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