Durdona kann endlich wieder lachen und essen

Pressemitteilung /

Wieder hat der Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie sowie Plastische Operationen des Klinikums Saarbrücken, Dr. Dr. Herbert Rodemer, einem Kind aus einem Krisengebiet geholfen. Die 12 Jahre alte Durdona kommt aus Usbe-kistan. Ihre Diagnose lautete: beidseitige Kiefergelenksankylose, eine knöcherne Verwachsung der Kiefergelenke, die dazu führt, dass der Mund nicht mehr geöffnet werden kann.

Das Mädchen war vom Friedensdorf Oberhausen, das sich seit über 50 Jahren für die medizinische Versorgung in Deutschland von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten einsetzt, ins Klinikum Saarbrücken vermittelt worden. Als das Mädchen vor mehr als vier Wochen in der Kinderklinik des Klinikums Saarbrücken aufgenommen wurde, konnte sie ihren Mund nicht öffnen. Reden, Lachen und Essen waren schwierig. Auf ihrem Speiseplan stand nur flüssiges oder passiertes Essen. Bei der Erstuntersuchung stellte der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Dr. Dr. Rodemer fest, dass das Mädchen bereits einmal operiert worden war – was genau gemacht worden war, ließ sich nicht mehr feststellen. Genauso wenig war bekannt, wie lange das Mädchen bereits mit der beidseitigen Kieferklemme leben musste.
Ein digitaler Volumen-Tomograph ermöglichte es, unter geringer Strahlenbelastung drei-dimensionale Aufnahmen zur OP-Planung machen. Damit der Kiefer wieder beweglich werden konnte, musste der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg in einer mehrstündigen Operation beidseitig den überschüssigen Knochen zwischen Schädelbasis und Unterkiefer entfernen. In den neu geschaffenen Gelenkspalt wurde eine Knorpelscheibe eingelagert, um eine erneute Verwachsung zu verhindern. Da war Teamwork im OP gefragt: Oberarzt Dr. Dr. Thomas Binger entnahm aus einer Rippe des Mädchens Knorpel, der anschließend ins Kiefergelenk eingebaut wurde. Zugleich mussten einige kariöse Zähne behandelt werden. Wegen der Mundsperre war eine Zahnhygiene nicht möglich.
Jetzt war es an Durdona, ihren Mund täglich immer ein wenig weiter zu öffnen. Drei Wochen nach der Operation kann sie den Mund bereits mehr als zwei Zentimeter aufmachen. So schaffte sie es, wieder normal zu essen und zu kauen. Nach einem dreiwöchigen stationären Aufenthalt wurde das Mädchen wieder ins Friedensdorf entlassen. Bevor sie zurück nach Usbekistan fliegt, kommt sie noch einmal zu einer ambulanten Abschlussuntersuchung ins Klinikum Saarbrücken.
Die Kinderkrankenschwestern und das Ärzteteam der Kinderklinik des Klinikums Saarbrücken betreuten die 12-Jährige liebevoll. Zusätzlich gibt es bundesweit ehrenamtliche Mitarbeiter des Friedensdorfes, die sich um die kleinen Patienten kümmern. In Saarbrücken hat Julia Veauthier diese Aufgabe übernommen. Sie war in den ersten Tagen nach der Operation fast rund um die Uhr für Durdona da.
Dr. Dr. Herbert Rodemer wurde bereits vor Jahren wegen seines sozialen Engagements als „Saarlands Bester“ ausgezeichnet. Schon häufiger hat der Saarbrücker Arzt Kinder mit Gesichts- und Kieferverletzungen aus Krisen- und Kriegsgebieten „pro bono“ operiert. Das Klinikum Saarbrücken unterstützt das Friedensdorf Oberhausen seit Jahren, wenn es darum geht, Kinder aus Krisengebieten operativ zu versorgen.

 

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Nach der Abschlussuntersuchung Dr. Dr. Herbert Rodemer mit Durdona und Julia Veauthier