Kinderradiologie

Unter Einbeziehung der European Guidelines of Pediatric Radiology achten wir auf eine strenge Indikationsstellung (Ist eine Untersuchung überhaupt notwendig? Ist die angeforderte Methode die bestmögliche?) und auf Optimierung der Aufnahmetechnik (d.h. so viel Strahlung wie nötig, so wenig wie möglich). Zum Beispiel wird durch spezielle Filter in der Röntgendiagnostik eine Verminderung der Strahlendosis erzielt, insbesondere für die stark strahlensensiblen Organe, wie z.B. Schilddrüse und Brustdrüse. Grundsätzlich wird eine Untersuchung nur dann durchgeführt, wenn sich daraus eine therapeutische Konsequenz für das kranke Kind ergibt.

 

Besonderer Strahlenschutz für die kleinen Patienten

Kupferfilter

Gonadenschutz (Keimdrüsen)

Hodenkapsel

Besonderheiten in der Kinderradiologie

Untersuchung von Frühgeborenen

Frühgeborene im Inkubator (Wärmebettchen) werden auf der Frühgeborenen-Station geröntgt. Das Baby muss dazu nicht aus seinem Bettchen herausgenommen werden. Die Röntgenkassette wird, in ein Tuch gehüllt, unter dem Kind platziert. Danach wird mit einem mobilen Röntgengerät die Aufnahme angefertigt. Unsere Röntgenassistentinnen achten auf ein möglichst kleines Untersuchungsfeld und decken die angrenzenden Körperteile mit Bleischürzen ab. Dadurch wird die Streustrahlung vermindert und damit eine unnötige Strahlenbelastung von Gonaden (Keimdrüsen), Schilddrüse und Knochenmark vermieden.

Untersuchung von Kleinkindern und unruhigen Kindern

Babys und Kleinkinder, die noch nicht stehen können, werden in einer sogenannten Babix-Hülle für die Röntgenaufnahme fixiert. So können Wiederholungsaufnahmen durch unkontrollierte Bewegungen des Kindes vermieden werden.

Durchleuchtungsuntersuchung

Bei Durchleuchtungsuntersuchungen des Magen-Darm-Traktes und der ableitenden Harnwege arbeiten wir mit strahlensparenden digitalen Kinderprogrammen. Diese ermöglichen eine Senkung der Strahlendosis für das Kind um 90% im Vergleich zu konventionellen Techniken.

Kernspintomographische Untersuchungen

Die Diagnostik von Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks ist eine Domäne der Kernspintomographie (MRT). Aber auch Erkrankungen der Knochen und Weichteile können mit dieser Methode strahlenfrei abgeklärt werden. Die kleinen Patienten werden in der Regel in Anwesenheit der Eltern untersucht und können während der Untersuchung über Kopfhörer ihre Lieblings-CD hören. Ist bei sehr unruhigen Kinder eine Gabe von Beruhigungsmitteln notwendig, wird sie durch einen Kinderarzt oder Narkosearzt vor Ort durchgeführt und überwacht.

Anwesenheit der Eltern

Die Untersuchung von Kindern erfordert neben einer speziellen technischen Ausrüstung Geduld und Fingerspitzengefühl. Erfahrungsgemäß hat die Anwesenheit eines Elternteiles eine beruhigende Wirkung auf den kleinen Patienten. Daher gilt bei uns: Mama und Papa sind als Begleitung erwünscht!
SIE sollen wissen, was mit Ihrem Kind passiert und warum eine Untersuchung notwendig ist.
WIR profitieren dabei von der oftmals besseren Mitarbeit Ihres Kindes durch Ihre Anwesenheit.
GEMEINSAM schaffen wir es, schnell, strahlensparend und so schonend wie möglich zu untersuchen.

Festkörperdedektoren

Der Röntgenfilm hat ausgedient. Ein Festkörperdetektor ist ein Gerät, welches Röntenbilder ohne Umweg über Film oder digitale Speicherfolie erzeugen kann. In der Röntgendiagnostik das "state-of-the-art Verfahren", d.h. sowohl die dosissparendste, als auch von der Bildqualität her beste Methode, ein Röntgenbild zu erzeugen. Durch die integrierte sog. "double-energy Technik" ist es z.B. möglich, von  einem Bild des Brustkorbes Knochen- und Lungenstrukturen separat und damit überlagerungsfrei darzustellen. Beim jungen Menschen ist der Strahlenschutz besonders wichtig, daher ist mit der derzeit niedrigst möglichen Dosis dieses Gerät insbesondere für die Kinderradiologie wertvoll.