Hypophysentumoren
Man unterscheidet hormonaktive von hormoninaktiven Tumoren (Adenome), die ca. 70 Prozent aller Tumore darstellen. Eine weitere Einteilung erfolgt nach der Größe. Man unterscheidet Mikroadenome (Durchmesser bis 10 mm) und Makroadenome.
Oberhalb der Hypophyse verlaufen die Sehnerven (Nn. optici) und die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum). Beidseits neben der Hypophyse liegen die sog. Sinus cavernosi (Blutleiter), in denen wiederum die drei Hirnnerven, die die Augenbeweglichkeit ermöglichen sowie die A. carotis interna verlaufen. Die untere Begrenzung der Hypophyse stellt die Keilbeinhöhle dar.
Somit können Tumoren, die nach oben (suprasellär) wachsen, die Sehschärfe und das Gesichtsfeld beeinflussen. Tumoren, die in die Sinus cavernosi (Blutleiter) seitlich eindringen (paraselläres Wachstum), können zu Doppelbildern und einer Ptosis (das Augenlid kann nicht mehr gehoben werden) führen. Selten ist ein Schlaganfall die Folge. Das Wachstum innerhalb der Sella führt bei hormoninaktiven Tumoren zum Abfall der Hypophysenhormone, bei hormonaktiven Tumoren zu einem Exzess der jeweils vermehrt gebildetetn Hypophysenhormone.