Interdisziplinäres Orbitazentrum Saarbrücken

Seit über 20 Jahren werden im Klinikum Saarbrücken Erkrankungen der Augenhöhle durch die koordinierte Zusammenarbeit der darauf spezialisierten Fachabteilungen nach neuesten klinischen und wissenschaftlichen Maßstäben auf höchstem Niveau erfolgreich behandelt. 

Der besondere Vorteil der Integration der Fachabteilungen unter einem Dach unterstützt durch kürzeste Wege nicht nur den interdisziplinären Austausch der Experten untereinander, sondern fördert insbesondere einen angenehmen Patientenaufenthalt.

Denn gerade die langjährige klinische Erfahrung und enge Vernetzung der Ärzte zeichnet unser Orbitazentrum bei der Behandlung dieser komplexen Krankheitsbilder aus. 
 

Funktion und Aufbau der Augenhöhle

Die Augenhöhle dient dem Schutz des Auges, ermöglicht aber über die anatomische Funktion hinausgehend funktionelle Eigenschaften wie zum Beispiel die koordinierte Bewegung des Augapfels, die Benetzung der Augenoberfläche, Ableitung der Tränenflüssigkeit und Schutzreflexe der Lider. 
Natürlich bildet die Augenhöhle mit den Augäpfeln und Lidern auch die Grundlage für die menschliche Mimik und Ausdruck und erfüllt damit eine ästhetische Funktion. Diese Fülle an funktionellen Eigenschaften bedingt eine enge Nachbarschaft der Strukturen und damit der kooperierenden Disziplinen.

Die Augenhöhle kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein. Neben angeborenen Fehlbildungen treten endokrinologische Veränderungen sowie Verletzungen der Weichteile und Knochen bei Unfällen auf. Gefäßerkrankungen, Entzündungen und Tumoren können sehr ernsthafte bis lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. 

Insbesondere dort, wo die anatomischen Grenzen der jeweiligen Fachgebiete durch die Erkrankung überschritten werden, kommt das eingespielte Team des Orbitazentrums des Klinikums Saarbrücken zum Einsatz. Denn die Augenhöhle ist keiner medizinischen Fachdisziplin allein zugeordnet und der fächerübergreifende Dialog mit interdisziplinären Behandlungspfaden und Behandlungskonferenzen bis zur gemeinsam durchgeführten Operation macht die fundierte Kompetenz unseres Orbitazentrums aus.

 
 

Augenklinik

Erkrankungen der Augenhöhle fallen meist durch Sehstörungen oder sichtbare Veränderungen in der Lidregion auf. Daher übernimmt der Augenarzt häufig eine Schlüsselrolle, da er über den Erstkontakt mit Befunderhebung hinaus die Weichen für die interdisziplinäre Behandlung stellt.
Eine Minderung der Sehschärfe kann beispielsweise durch eine Verformung des Augapfels im Rahmen des Krankheitsgeschehens oder durch eine Druckbelastung des Sehnervens oder versorgender Strukturen bedingt sein. Eine Gesichtsfelduntersuchung kann weiterführende Hinweise auf Prozesse geben, die ebenfalls im Zusammenhang mit Affektionen des Sehnervens oder des gesamten optisch-neuronalen Systems stehen. 

Doppelbilder können Hinweise auf Bewegungseinschränkungen geben, deren Natur in einer mechanischen Beeinträchtigung der Augapfelbewegung oder einer Nervenaffektion sein kann. Durch differenzierte Untersuchungen in unserer angeschlossenen Abteilung für Orthoptik lassen sich alle Störungen der Augenkoordination genau Vermessen und so Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Erkrankungsursache ziehen. Ziel aus orthoptischer Sicht ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung des binokularen Einfachsehens, bei kleinen Kindern die Vermeidung bzw. Therapie von Amblyopie.

Veränderungen des Augenhintergrundes werden durch Weitwinkel-Fotografien, Farbstoff-Aufnahmen mit Videosequenzen und der optischen Kohärenztomographie detailliert erfasst. Falten der Aderhaut und Kurzschlußgefäße am Sehnervenkopf können indirekte Zeichen einer Augapfelkompression sein. Mit für die Augenhöhle optimierten Ultraschallgeräten lassen sich feinste Veränderungen benachbarter Strukturen erfassen.
 

Radiologie

Neben der konventionellen Röntgendiagnostik, der Computertomographie und der digitalen Subtraktionsangiographie steht mit dem neuen 3 Tesla Magnetresonanztomograph alle diagnostischen Möglichkeiten zum Erkennen von Orbitaerkrankungen nebst dazugehörigen Strukturen zur Verfügung. Mit der 16-Kanal Head-Spule, der zeitlich aufgelösten 4D-Angiographie zur Darstellung intrakranieller Flüsse, Keyhole-Angio und mDixon-Bildgebung stehen die modernsten Verfahren der Magnetresonanztomographie zur Verfügung, welche eine höchste räumliche Auflösung oder kürzere Untersuchungszeiten gewährleisten. 
 

Mund-Kiefer-, Gesichtschirurgie und Plastische Operationen

Kommt es zu Brüchen der knöchernen Orbitawand,  werden einwandige, zwei-, drei- und vierwandige Frakturen unterschieden. Dabei kann es auch zu Einklemmungen von Orbitainhalt in den Bruchspalt kommen (Orbital Trapdoor Fraktur). Eine besonders dringliche Versorgung ist bei Druckzunahme in der Augenhöhle angezeigt, z.B. durch einen Bluterguss oder spießende Knochenfragmente. Doppeltsehen, Gefühlsstörungen oder Schmerzen beim Kauen sind weitere Operationsindikationen. Durch unsere Kieferchirurgie erfolgt dann beispielsweise eine Rekonstruktion des Orbitarahmens mittels Osteosynthese, die Wände der Augenhöhle auch mittels Implantate oder Transplantate. 
 

Neurochirurgie

Mit den neurochirurgischen sog. transkraniellen Zugangswegen lassen sich Prozesse der Augenhöhle operieren, die bereits in der Schädelgrube angekommen sind. Dabei kann es sich z.B. um ein Spheno-orbitales Meningeom, eine fibröse Dysplasie, Optikusscheidenmeningeome, cavernöse Hämangiome oder arteriovenöse Malformationen handeln. Hier spielt das Ineinandergreifen der kooperierenden Disziplinen wie Augenheilkunde, Kieferchirurgie, Radiologie, Anästhesie und Pathologie eine besondere Rolle. 
 

Fazit

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass durch das Orbitazentrum Saarbrücken Experten Ihnen die medizinische Behandlung schnellstmöglich, koordiniert, fächerübergreifend und auf höchstem Niveau zur Verfügung stellen.
 

 

Ansprechpartner und Terminvergabe

Ansprechpartnerin Interdisziplinäres Orbitazentrum

Anna Hille-König

Tel. 0681 / 963-2744
Fax 0681 / 963-2870

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